Soulfire Camp 2011

Zum vierten Mal jährte sich nun das Soulfire Camp. Hier nun ein paar Eindrücke, die in diesem Bericht jedoch ohne eine Unterteilung in Tage auskommen sollen, da sich die Zeit dort dieses Jahr gefühlsmäßig aufzulösen schien…

Und so beginnt es (abermals):

Dies war mit knapp fünf Tagen unser bisher längster Aufenthalt beim Soulfire Camp, obwohl es sich letztlich deutlich kürzer anfühlte. Es kamen viele alte Bekannte (bzw. auch Menschen, die seit dem letzten Camp zu guten Bekannten geworden sind), aber auch ein paar neue Besucher. Wie inzwischen zu erwarten, bedeutete das Camp für Viele wieder den Anstoß eines Transformationsprozesses. Der Begriff „Soulfire“ („Seelenfeuer“) stellt sich als immer passender heraus, obwohl er damals nicht bewußt unter diesem Aspekt gewählt wurde. Aber man weiß ja, wie das mit derartigen „Zufällen“ bzw. intuitiven Eindrücken ist. Die Seele wird an diesem Ort mal richtig aufgeheizt und energetisch durchgespült, um alte Muster zu transformieren, und neuen, ungeahnten Möglichkeiten Platz zu geben. Das alles natürlich in der gewohnt idyllischen Umgebung der Brandengrabenmühle.

Für den Fall, dass man die Mühlen verwechselt

Auf der Suche nach dem geheimen Wasserfall
Neben den persönlichen Prozessen im Inneren und in zwischenmenschlichen Bereichen, lud uns wieder die einmalige Landschaft des Ehrenburgertals zur Erkundung ein. Gleich am Anfang führte ich zwei zweibeinige- und einen vierbeinigen Begleiter zu einer Stelle, an der sich beim ersten Camp vor vier Jahren ein hoher, imposanter Wasserfall an einer versteckt liegenden Schieferwand befand. Doch egal, wie hoch und weit wir den Bach emporkletterten, es zeigten sich nur viele kleine Wasserfälle. Offenbar wurde der große Wasserfall irgendwann in den vergangenen Jahren hinfortgerissen.

Der gesuchte, knapp 4m hohe Wasserfall (2008)
Und was wir dort vorfanden (2011)

Die Natur bleibt oft über Jahrtausende gleich, verändert ihr Anlitz jedoch manchmal innerhalb kurzer Augenblicke. Geschah das in diesem Fall, oder haben wir den Wasserfall vor lauter Aufregung einfach übersehen, als wir uns zielstrebig den Hang emporhangelten? Interessant fand ich, wie der typische Waldboden ab einer gewissen Höhe in Schiefergestein überging, fast so als gäbe es dort eine Art Baumgrenze.

Glorreicher Gipfelsturm

Zwischen der kleiner werdenden Bewaldung boten sich dann Lücken, die einen ersten Weitblick über das Tal erlaubten. So gab es in der Ferne eine Felswand zu sehen, welche der alte Steinbruch oberhalb der Brandengrabenmühle gewesen sein könnte. Aber da bin ich mir noch nicht sicher.

Steinbruch aus der Ferne (vermutlich)

Irgendwann begaben wir uns wieder den Hang hinab ins Tal, wo uns die Überquerung des reißenden Ehrbaches erwartete. Wir humanoiden Lebensformen kamen mit maximal nassen Füßen davon, aber unser vierbeiniger Begleiter sträubte sich erst vor der Überquerung. Nachdem ihm allerdings Mut zugesprochen, und unwiderstehliche Schlüsselreize per Stock aktiviert wurden, durchstürmte er heroisch die Fluten.

Heldenmut auf vier Beinen

Glutamatfreie Glut
Nach dieser ersten Kletteraktion war erstmal chillout angesagt. Langsam füllte sich auch die Campingwiese mit Zelten. Ausklang fanden die ersten Tage wie immer am gemütlichen Feuerplatz, welcher stets die Polarität zwischen gerade noch erträglicher Gluthitze und eisig-feuchter Talkälte zur gleichen Zeit bietet. Wie symbolisch…

Seelenfeuer

Die garnicht so klamme Klamm
Nach einem Morgen mit einer sehr akrobatischen Gaukler-Vorstellung, stand nun auch die (wohl inzwischen traditionell gewordene) Wanderung zur Ehrbachklamm an. Vertraut imposant gab sich die Umgebung auch dieses Jahr wieder.

Die Wurzel allen Übels? Auf jeden Fall dekorativ…

Bei unserem ersten Zwischenstopp kam es fast zu einem Duell Katze vs. einem unserer Hunde. Die beiden haben sich offenbar erst im letzten Moment auf einem Felsen bemerkt. Aber es blieb bei kontaklosem Kontakt, wobei der Hunde-Opponent zuerst den Rückzug anzutreten schien (oder weil es ihm vom Herrchen suggeriert wurde).

Primal Rage

Nach einem chilligen Zeitraum am dortigen Wasserfall, ging ein Großteil der Gruppe zurück zum Camp. Ich machte mich jedoch mit einigen Leuten auf, endlich die Rauschenburgruine zu besuchen, welche wir beim letzten Camp noch nicht gefunden hatten.

Im Burgenrausch
Nach einem steilen, verschlungenen Aufstieg wurde uns auch klar, wieso wir sie damals nicht fanden: Sie ist durch die Bewaldung kaum zu sehen, ehe man fast mit der Nase dagegenstößt.

Suchbild: Wer findet die Burg?

Eine (notwendige) Verschnaufpause später, arbeiteten wir uns auf einem schmalen, gut versteckten Pfad entlang durch einen Torbogen in die Burgruine. Vom stark bewachsenen Innenhof kletterten wir auf die Burgmauer, welche durch ungesicherte Abgründe auf beiden Seiten einen gewissen Nervenkitzel bot.

Portal in die Vergangenheit
Auf schmalem Grat

Zur Außenseite hin bot sich dann ein grandioser Anblick über das Ehrenburgertal. Weit unter uns war auch der Bachverlauf zu erahnen, welchem wir zuvor durch die Klamm gefolgt sind. Nur die Brandengrabenmühle war durch die vielen Talkurven und die dichte Vegetation von dort aus nicht mehr zu erkennen.

Waldige Weitsicht

Der Ziegenpfad und das Dach der (Soulfire)Welt
Nachdem wir die Aussicht genossen und bildlich dokumentiert hatten, begaben wir uns zum Abstieg. Auf dem Rückweg zur Brandengrabenmühle nahmen wir dieses Mal eine neu errichtete, alternative Route. Diese stellte sch als sehr steiler „Ziegenpfad“ heraus, an dem provisorisch Stufen und Seile zum Festhalten angebracht wurden. Er führte uns einem weiteren Bach entlang, bis fast zur Spitze des Tals. Von dort aus bahnten wir uns querfeldein den Weg durch das Unterholz. Mitten in dem lichten, schieferdurchzogenen Wald machten wir Rast an etwas, dass wie eine Futterkrippe für Tiere aussah (seltsamerweise mit manuell hochzuklappendem Deckel – ein Experiment?). Einen gut getarnten Beobachtungsstand und eine Art automatische Wildtierkamera gab es dort auch.

Der Ort, den das Auge nicht sieht

Nach einer Weile stand der letzte, große Abstieg an. Es ging den riesigen Schieferhügel hinab, und es war ungewiss, welche Gegebenheiten uns dabei erwarten würden. Tücken wie rutschige Geröllflächen, morsche Bäume zum festhalten (die genauso aussahen, wie die gesunden) und Angriffe von blutrünstigen Insekten, wurden von uns natürlich meisterhaft gemeistert.

Am Abgrund

Aber auch eine weitere, grandiose Aussicht wurde uns dort oben geboten. Warscheinlich die beeindruckendste Aussicht dieses Camps:

Über den Dingen stehen

Danach tauchten wir wieder auf dem Anfangspfad der Ehrbachklamm auf, so als sei nichts gewesen. Kurz darauf trafen wir auch die nächste Gruppe, welche sich zur Klamm aufmachte.

Socialising, Networking und Feuerzauber
Nach einem mehr als notwendigen Frischmachen, ließen wir den Tag wieder chillig ausklingen. Neue Kontakte und hochinteressante, tiefgründige Gespräche rundeten den Abend ab. Zwischendurch wurde lecker gespeist. Es ergaben sich wieder frische Synergien, und man merkte, dass neue, dynamische Möglichkeiten der Vernetzung geboren wurden. Das nächtliche Finale bot dieses Jahr abermals eine stimmungsvolle Feuerspuckershow von grimoire.

Zauberhafter Feuerzauber

Am Ende hingen wir noch spontan einen Extra-Tag dran, um die Kontakte weiter zu vertiefen, und einfach den Ort noch weiter zu genießen. Das hat sich nach übereinstimmender Meinung der Verlängerer gelohnt.

Der braucht auch langsam mal einen Facebook-Account

Fazit: Für mich hat das Soulfire Camp wieder mal das erfüllt, was ich inzwischen erfahrungsgemäß dabei erwarte: Persönliche Transformationsprozesse, Unmengen an lebendiger Inspiration und besondere Naturerlebnisse. Wir sehen uns dort warscheinlich im Jahre 2012 wieder. Angeblich sei das ein besonderes Jahr, aber da lasse ich mich einfach mal wertungs- und erwartungsfrei überraschen… 😉

Soulfire Camp 2011-Thread
Soulfire Camp 2011-Fotos
Soulfire Camp 2010-Bericht
Soulfire Camp 2009-Bericht

stevenblack – Soulfire Camp 2011 (1)
stevenblack – Soulfire Camp 2011 (2)

MysticaSoul – Soulfire Camp 2011

Soulfire Camp – Website

Autor: Wingman

2 Kommentare

  1. Guten „Morgen“ Wingman…

    … ganz lieben Dank für diesen Artikel. Er beleuchtet die Umgebung, die ich nicht in Worte fassen konnte.

    Hier findest Du den Artikel, den ich dazu schrieb. –> http://web.archive.org/web/20140222052216/http://www.mysticasoul.ag.vu/soulfire_camp_2011/

    Es war einfach herlich Euch allen an genau diesem Ort begegnen zu können.

    @Grimoire: … das hast wunderbar ausgedrückt.

    Eine liebe Umarmung für Euch und herzliche Grüsse…
    Malaika

Schreibe einen Kommentar