Selbstgespräche (Teil 4)

Wie entwickelt man das eigene Bewusstsein weiter? Kritische Betrachtungen und Selbstreflexionen. Diskussionen über Philosophie, Psychologie, Alltagserfahrungen, neue Perspektiven.
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Bazur
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Selbstgespräche (Teil 4)

Beitrag von Bazur »

Hallo Leute,

dies ist mit der Weile die vierte Episode der Reihe "Selbstgespräche". Wir haben über die Aufgaben der zwei primären Bewusstseinsformen und über die Arten der Selbstgespräche iklusive ihren Nutzen gesprochen. In dem letzten Artikel wurde eine Technik angeführt, wie man die "Muttersprache" des Unterbewusstseins übersetzt kann und dieses Mal wollen wir uns damit beschäftigen, wie man innere Konflikte lösen kann.
Wenn es zum Besipiel darum geht, eine Aufgabe zu erfüllen, man ich aber partout nicht dazu durchringen kann, diese anzugehen oder erfolgreich abzuschliessen, liegt es an einem inneren Konflikt. Diesen Zusand benennt man unter anderem "dem inneren Schweinhund zu begegnen".
Doch was ist das und warum taucht er in den scheinbar ungünstigsten Situationen auf?

Wenn man durch eine Großstadt geht, merkt man sehr schnell, dass im Sekundentakt Unmengen von Daten auf einen einprasseln. Reklame, Schaufenster, Verkehrslärm, der Geruch aus den Läden, Temperaturen, die Beschaffenheit des Gehwegs, Wind und Passanten mit denen wir per Augenkontakt kommunizieren sind nur Bruchteile von Informationen, die wir ununterbrochen verarbeiten. Während wir Wahrnehmen, müssen wir gleichzeitig Passanten und Fahrzeugen ausweichen, auf unser Reiseziel zunavigieren und haben nebenbei unsere Gedanken in der Zukunft oder Vergangenheit. In einer einzelne Sekunde in dieser "normalen" Umgebung verarbeitet unser Gehirn Datenmengen die etwa 550 Taschenbücher mit je 200 Seiten entspricht. Mit dieser Geschwindigkeit schaffen wir 33.000 Bücher in der Minute!

Damit wir die Daten vernünftig umsetzen können, nutzt das Unterbewusstsein Filter, mit denen die einströmenden Daten nach Prioritäten verarbeitet und abgespeichert werden. An das Bewusstein werden die Daten erst NACH diesen Verarbeitungsprozessen weitergeleitet. So kommt es, dass unser Bewusstsein niemals unveränderte Informationen empfängt!

Das Unterbewusstein bewertet zunächst eine Information. Erst wird ermittelt ob sie Auffällig ist. Auffällig sind Dinge, die noch nie oder sehr selten wahrgenommen wurden. Diese Informationen erreichen auch als aller erstes unser Bewusstsein, während das Unterbewusstsein den Alarmzustand auslöst, denn alle unbekannten b.z.w. Neue Informationen können eine Potentielle Gefahr bedeuten.
Das ist der Hintergrund der kritischen Haltung, erhöhter Aufmerksamkeit und Vorsicht.
Wir machen dabei keinen Unterschied zwischen Informationen die aus der physischen oder psychischen Umgebung kommt. Das heisst, sowohl körperliches als auch geistige Empfindungen können diese Haltung auslösen.

Ist eine Information bereits öfter wahrgenommen worden, in der selben oder ähnlichen Form, werden sie mit früheren Begegnungen verglichen. Welche Folgen hatte die Information? Hat sie uns geschadet? konnte durch sie ein Bedürfniss erfüllt werden? Entsprechend der Erfahrungswerte wird die Information zugeordnet und bestärkt die Erfahrung jeweillig. Das Unterbewusstsein interpretiert im übrigem auch die Aussagen der Mitmenschen als eigene Erfahrung. Das heisst, wenn jemand nur schlechtes über eine Sache erzählt bekommen hat, ordnet das Unterbewusstsein die Sache als negative Erfahrung ein. Je mehr schlechte oder gute Erfahrungen wir machen, desto schwerer wird es unsere Einstellung dazu zu verändern.

Wir eine Information als unrelevant für die eigenen Bedürfnisse und Überleben interpretiert, zum Beispiel die Farbe der Schuhe eines beliebiegen Passanten, wird sie pauschalisiert bzw. komprimiert.
Das bedeutet, dass wir uns nicht die Schuhfarbe aller einzelnen Personen, sondern pauschale Aussagen speichern, dass die meisten Schuhe schwarz sind. Die Infromation selbst wird nach kurzer Zeit von anderen Informationen überschrieben.

Das Unterbewusstsein braucht für die Erfassung, Bearbeitung und Weiterleitung an das Bewusstsein etwa 0,33 Sekunden, daraus schließt sich, dass wir eigentlich eine drittel Sekunde in der Vergangenheit leben.
Wir sehen also, dass unser Bewusstein, welches oft als Maß aller Dinge gewertet wird, nur in Abhängigkeit von unserem Unterbewusstsein funktioniert und keine Befehlsgewalt besitzt. Es fungiert ausschließlich als "Ruder" für Informationen auf die wir unsere Aufmerksamkeit legen wollen.

Wenn ein innerer Koflikt besteht, handelt es sich um zwei Informationspakte, welche nicht miteinander konform gehen. Möchte ich also eine Aufgabe ausführen aber der "innere Schweinehund" stellt sich in den Weg, dann habe ich zwei Emotionen, die sich widersprechen:
Einerseits das Gefühl, ein Pflicht erfüllen zu müssen, bei dessen nicht-erfüllung die potentielle Gefahr entsteht, in Konflikt mit dem Auftraggeber zu kommen. Und andererseits schlechte Erfahrungen mit der Aufgabe an sich.
So stehen sich zwei Bedürfnisse gegenüber, bei der am Ende immer die "gewinnt" welche das Bedürfniss in der Gegenwart erfüllt, da diese eine unmittelbare Gefährdung aussschließt.
Bei einem gescheiterten AKE-Versuch greift das selbe Phänomen: Die AKE gehört zu den "auffälligen" Informationen, die selten oder das erste Mal auftreten und aufgrund dessen als Potentielle Gefahr gesehen werden, daraus ergibt sich einerseits ein erhöhter Adrenalinspiegel, Blutdurck und Gehirnfrequenz, was die AKE ohnhein schon schwieriger gestaltet. Andererseits wird die potentielle Gefahr als unmittelbar definiert, während das Bedürfnis, eine spannende AKE zu erleben, nicht gegen den Überlebensinstinkt ankommen kann.

Ähnlich verhält es sich mit der sogenannten Intuion. Wir greifen hierfür das Beispiel aus dem ersten Artikel auf:
"Es kommt vor, dass wir bei der Fahrt durch eine wendige Straßenlandschaft, bei der nächsten Kurve ein komisches Bauchgefühl verspüren. Promt drosseln wir die Geschwindigkeit und fahren weit rechts aussen an der Sraße lang, obwohl es keinen logischen Grund dafür gibt.
Wir stellen eine Sekunde später schockiert fest, dass hinter der Kurve ein LKW mit 80 Sachen durch die Kurve brettert und dabei seine Spur verlässt, wodurch er uns ohne unsere intuitive Eingebung, erfasst hätte."
Schon vor dem "komischen Bauchgefühl" nehmen wir in einer Sekunde die Datenmenge von 550 Büchern auf. Das heisst, wir hören unbewusst den LKW aufgrund der veränderten Schalldichte, spüren eine andere Vibration, sehen aufwirbelnden Staub hinter der Kurve aufkommen (sei es noch so wenig) und bemerken, dass sich die Pflanzen anders bewegen. All das ist dem Unterbewusstsein 0,33 Sekunden früher klar, als uns in der Rolle des Fahrers. Infolge tritt ein Konflikt zwischen unserem Willen, gemütlich nach Hause zu Fahren und der Registrierung der unmittelbaren Gefahr auf. Die unmittelbare Gefahr hat Priorität und so steigen wir auf die Bremse ohne bewusst zu wissen warum.

Aus dieser Mechanik lässt sich der Schluss ziehen, dass Menschen, die ihre eigenen Bedürfnisse ernst nehmen, nicht nur weniger Konfliktsituationen haben und dadurch glücklicher sind, sondern auch intuitiver sind als die meisten. Denn wer seine Bedürfnisse ernstnimmt, behandelt sie bevor ein Konflikt entsteht und ist somit automatisch umsichtiger (Intuitiver). Eine Person, welche nämlich im Stress in die LKW Situation geraten währe, hätte nicht so schnell reagieren können, da die Priorität von Stress genauso unmittelbar ist, wie die des LKWs.

Was soll man also tun, wenn man sich in einer solchen Konfliktsituation befindet?
Der Konflikt muss harmonisiert werden. Das schafft man, in dem man sich erstmal der beiden Fronten klar wird, dazu kann z.B. Die Technik aus dem letzten Artikel angewandt werden.
(Die Fronten MÜSSEN bewusst gemacht werden, sonst hängt man in der Spriale fest!)

Im Anschluss schafft man entweder eine Kompromiss, so könnte man die unliebsame Aufgabe auf eine definierte Uhrzeit aufschieben um vorher fehlende Bedürfnisse zu Erfüllen. Oder man ändert die Erfahrungen zu einer Front, so dass sie sich mit der Anderen verträgr.
So könnte bei einer AKE die Angst vor dem "Neuen" gelindert werden, in dem man vorab positive Erfahrungen sammelt. Dies geht über z.B. Fantasiereisen, in denen man sich vorstellt ausserhalb des Körpers zu sein,. Und/Oder man entwickelt ein Bedürfnis nach erfolgreichen AKEn, was der Angst ebenbürtig ist. Beispielsweise könnte man die AKE nicht um der AKE willens machen wollen, sondern um Angst die vor Ihr zu lindern.
In jedem Fall ist es wichtig, eine der Fronten, der Anderen anzupassen. Bei einigen Situationen reichen minmalste Änderungen (z.B. Sex tut gut aber Sex ist schmutzig- vorher Duschen gehen :D), bei anderen Widerum kann es sein, dass tiefgreifende Verarbeitung notwendig sind ( z.B. Minderwertigkeitskomplex).

Ich hoffe, ihr konntet ein wenig "know-how" aus diesen Artikel ziehen.
Wenn Fragen aufgekommen sind, wie üblich, einfach in die Beiträge schreiben.
Der nächste Artikel wir erst in zwei Wochen herauskommen, da ich am ersten Juni-Wochenende auf Reisen bin. Ich bitte euch mir Themenvorschläge zu dieser Artikelreihe in die Beiträge zu schreiben. Denn ich möchte Nachfragen abdecken können und weiß nie ganz sicher, ob euch diese Thematik weiter interessiert und was ihr gern vertiefen wollt. Wenn das Interesse mäßig ist, teilt mir bitte auch das mit, denn diese Artikel kosten Arbeitszeit, die ich gerne für euch aufwende, aber ungern wenn sie ungelesen hier verharren.

Mit freundlichen Aufwiedergesehen

Bazur
Hier könnte ein schlauer Spruch stehen. Tuts aber nicht.
Bazur
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Beitrag von Bazur »

Wem der Text zu lang zum lesen ist. es gibt eine Audiodatei dazu, einfach in der Skypekonfi danach fragen.
Hier könnte ein schlauer Spruch stehen. Tuts aber nicht.
Vadrumel
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Beitrag von Vadrumel »

Bitte mehr davon, sehr interessant.
TheCrealm
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Beitrag von TheCrealm »

Unbedingt mehr davon :)
Diese Reihe ist grandios.. und genau das Thema was mich interessiert!

Mfg Marcel
Bazur
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Beitrag von Bazur »

Momentan bin ich sehr beschäftigt, aber wenn ich die Zeit finde, dann kümmere ich mich gen darum. Welche Themen oder Techniken im Unter/ bewusstsein interessieren euch denn? Es gibt so viel darüber zu erzählen :D
Hier könnte ein schlauer Spruch stehen. Tuts aber nicht.
TheCrealm
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Beitrag von TheCrealm »

Mir ist gerade zufällig eine Idee bezüglich des Themas gekommen.

Wenn ein Mensch gut 220 Bücher in der Sekunde an Informationen aufnimmt, werden diese bevor sie das Bewusstsein erreichen gefiltert! Das ist ja ganz normal und auch gut so ...

Nun gibt es aber Menschen die mit jeder kleinsten Veränderung nicht umgehen können, die Autisten!

Könnte es sein das diese ungefilterte Informationen bekommen und dadurch dann eine "Reizüberflutung stattfindet?

Das könnte vielleicht auch erklären warum diese Personen meist eine besondere Gabe haben bzw. in etwas besonders gut sind.. weil sie dann theoretisch *besseren Draht* zum Unterbewusstsein haben?

Was hälst du von dieser Theorie ... würde mich sehr interessieren!

Mfg Marcel
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Revilo
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Beitrag von Revilo »

Vielen Dank, freue mich schon auf die nächsten :)
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