Mitteilungsbedürfnis, Scheuklappen und Selbstreflexion

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Regor
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Mitteilungsbedürfnis, Scheuklappen und Selbstreflexion

Beitrag von Regor »

Aus bestimmten Gründen sehe ich mich berufen mal wieder meine neunmalgescheiten Ansichten kund zu tun...

Es geht um Mitteilungsbedürfnis, Scheuklappen und (mangelnde) Selbstreflexion.

Zu welchem Thema auch immer, es findet sich immer ein Hardliner.
Jemand, der übermässig auf ein Thema fixiert ist.
Zumeist auch in Personalunion jemand, der übermässig auf die Richtigkeit und Bedeutung seiner Meinung fixiert ist.
Und eben letzteres wird oft zum Keim für Streit, verbissene Auseinandersetzungen und gegenseitige Belehrungen ohne jede Aussicht auf Einigung, gegenseitige Akzeptanz oder gar Konsens.

Das ist im wahren Leben so, wie auch in Foren.

Das Thema ist dabei vollkommen nebensächlich.
Ganz gleich ob AKE, BSD, NWO... (um nur mal drei zu nennen, und des Rhythmus' wegen habe ich BSD statt Unix geschrieben...)
Man mag den eigenen Interessenschwertpunkt für ungeheuer wichtig halten, und sich auch befleissigt fühlen diesen der Welt mitzuteilen.
Wenn dies jedoch seinen Ausdruck in übersteigertem Mitteilungsdrang findet, dann hat man weder sich, der Welt noch dem Thema einen Dienst erwiesen.

Mir persönlich geht jemand gleichermassen auf die Nerven
- dessen beinahe einzigen Gedanken sich um AKEn drehen, und der bei beinahe jedem denkbaren Grenzthema sein Thema dazwischen zwingt, wie unpassend es auch sein mag.
- wie jemand der bei jeder sich zu bieten scheinenden Gelegenheit das Thema NWO und Weltverschwörung ins Spiel bringt, ganz gleich wie sehr es in diesem Fall an den Haaren herbeigezogen ist.
- wie jemand der sich bei jeder entfernt abzeichnenden Themenüberschneidung in der Aufgabe sieht die Vorteile von Unix zum zehnten mal hinunterzubeten.

Im besten Falle macht man sich damit zum schulmeisterischen Besserwisser.
In jedem Fall aber ist übersteigertes Mitteilungsbedürfnis dem Thema nicht dienlich, im Gegenteil.
Eventuelle Leser/Zuhörer sind mal mehr, mal weniger schnell genervt.
Und genervte Menschen sind schlechte Zuhörer...
Am Ende sind die Fronten verhärtet, die Missionare nennen die Genervten uneinsichtig und blind, die Genervten die Missionare fanatisch und selbstherrlich.

Feinsinn und Fingerspitzengefühl ist gefragt.
Vor allem auf Seiten derer, die eine Aussage transportieren wollen.

Regor

P.S.
Aus Rücksicht auf die Intelligenz der Leser habe ich auf die Verwendung von Ironietags verzichtet...
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tRife
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Re: Mitteilungsbedürfnis, Scheuklappen und Selbstreflexion

Beitrag von tRife »

Regor hat geschrieben:

Mir persönlich geht jemand gleichermassen auf die Nerven
- dessen beinahe einzigen Gedanken sich um AKEn drehen, und der bei beinahe jedem denkbaren Grenzthema sein Thema dazwischen zwingt, wie unpassend es auch sein mag.
das stimmt schon. es nervt wenn alles damit erklärt sein will. aber eines muss ich leider sagen. es lässt sich nunmal verdammt viel damit erklären.
erklären eigentlich nicht, weil die erklärung oder erzählung einer AKE niemals an das rankommt, wie es wirklich ist. nur jemand der es selbst erlebt, weiß wie "sinnlos" es eigentlich ist jemand begreiflich zu machen, was man da alles erfahren kann.

aber in einem hast du recht. man sollte die welt nicht nur aus einem blickwinkel betrachten. ich zb (ich doller ich :D), habe mich durch AKE´s nie davon abbringen lassen auch an die wissenschaft zu glauben. mein höchstes betreben ist es, für mich selbst, die spiritualität mit der wissenschaft und technik in einklang zu bringen.
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Re: Mitteilungsbedürfnis, Scheuklappen und Selbstreflexion

Beitrag von Regor »

tRife hat geschrieben:
Regor hat geschrieben:

Mir persönlich geht jemand gleichermassen auf die Nerven
- dessen beinahe einzigen Gedanken sich um AKEn drehen, und der bei beinahe jedem denkbaren Grenzthema sein Thema dazwischen zwingt, wie unpassend es auch sein mag.
das stimmt schon. es nervt wenn alles damit erklärt sein will. aber eines muss ich leider sagen. es lässt sich nunmal verdammt viel damit erklären.
erklären eigentlich nicht, weil die erklärung oder erzählung einer AKE niemals an das rankommt, wie es wirklich ist. nur jemand der es selbst erlebt, weiß wie "sinnlos" es eigentlich ist jemand begreiflich zu machen, was man da alles erfahren kann.

aber in einem hast du recht. man sollte die welt nicht nur aus einem blickwinkel betrachten. ich zb (ich doller ich :D), habe mich durch AKE´s nie davon abbringen lassen auch an die wissenschaft zu glauben. mein höchstes betreben ist es, für mich selbst, die spiritualität mit der wissenschaft und technik in einklang zu bringen.
Ich würde nichtmal den Versuch kritisieren, mit AKEn alles erklären zu wollen.
Falls ich mich da misverständlich ausgedrückt habe, ein grosses Pardon!

Mir geht's um die missionarische Themenfixierung, um die Verbohrtheit.
Das Thema selbst wird dann nämlich zweitrangig, und das ist schade.
(Aber da hier gerade AKE, NWO und BSD (*g*) stark vertretene Themen sind, habe ich sie zur Verdeutlichung mal herangezogen.)

Du hast in Bezug auf AKEnabsolut Recht, die Erkenntnis der Existenz von AKEn erklärt vieles, sehr vieles. Und macht auch viele zuvor scheinbar unlogische Umstände glasklar.

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Wingman
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Beitrag von Wingman »

Letztlich bleibt da wohl nur, sich als ersten Schritt auf Ebene der gesicherten Fakten auseinander zu setzen, und alles, was darüber hinaus geht, deutlich als Theorie zu kennzeichnen. Aber gerade bei komplexen Grenzthemen wird diese logische Vorgehensweise zwangsläufig an ihre Grenzen gebracht. Jeder behaart erstmal auf seiner eigenen Definition von Logik (weil simple, mechanistische Logik nicht mehr ausreicht), und Spekulation wird mit Tatsachen vermischt. Oder Tatsachen werden als Spekulation abgetan, weil jemand die Fakten nicht beisammen hat, bzw. dessen Logik ein solches Faktum wehemend verweigert (weil diese dadurch fehlbar würde).

Die Problematik wird meiner Meinung nach gut in folgendem Beispiel beschrieben:

Cluster Vision: Infokrieg - Esoterik - Wissenschaft - Wahrheit
Selbsterfahrung - der kleine, aber feine Unterschied zwischen Wissen und Weisheit.
- Wingman (2013)

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Beitrag von Regor »

Ich glaube, ich sollte noch mal deutlicher machen, worum es mir ging.
Offenbar habe ich mich zu umständlich ausgedrückt, sorry!

Mir geht es nicht um die Themen als solche, sondern um die Verbissenheit die teils innerhalb mancher Diskussionen zu Tage tritt.

Und warum ich das gerade jetzt schreibe, und warum ich gerade diese Themen als Beispiele genommen habe :
Ich (und nur für mich gesprochen) habe derzeit den Eindruck, dass aktuell die Tendenz besteht, dass sich Fronten und Meinungspositionen verhärten.
Und ich denke, dass liegt meist auch an mangelnder Selbstreflexion (Und da schliesse ich mich nicht aus!).
Man ist schnell dabei ganz selbstverständlich davon auszugehen, man selbst habe die besseren Argumente oder die "richtigere" Einstellung. Weil man die eigene Position "logisch" findet, weil man gerne vergisst mal im Geiste die Rollen zu tauschen, weil die anderen "nur noch nicht richtig erkannt haben...".



ein nachdenklicher Regor
General Pepper

Beitrag von General Pepper »

@ Regor
Zu welchem Thema auch immer, es findet sich immer ein Hardliner.
Jemand, der übermässig auf ein Thema fixiert ist.
Zu den meisten sogenannten Hardlinern gehören meiner Meinung nach größtenteils die Anhänger von Glaubenssystemen. Wenn ich in religiösen Kreisen kommuniziere, wird jede Frage die etwas über den Tellerrand hinausgeht mit bestimmten Glaubensinhalten aus x-beliebigen Lehren wegrationalisiert. Als würden diese Glaubensinhalte für alles gelten, und sozusagen immer an der Front alles andere was genau hinterfragen, wegbrezeln.

Ich denke die Tendenzen und Ansichten vieler Menschen werden entweder durch die Wissenschaft oder durch Glaubenssystemen so beeinflusst, dass jegliche Ängste erstmal wegrationalisiert werden.
Im Prinzip bauen sich viele Menschen den eigenen Glauben und die eigenen Ansichten so auf, dass es ein Netz ergibt, welche die wirklich wichtigen Fragen und Ängste überdeckt.
Wenn man direkt darauf eingeht fühlt sich jemand angegriffen in seiner "Illusion" und reagiert mit "Frontverteidigung".
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Beitrag von Regor »

Wendulin hat geschrieben: Zu den meisten sogenannten Hardlinern gehören meiner Meinung nach größtenteils die Anhänger von Glaubenssystemen. Wenn ich in religiösen Kreisen kommuniziere, wird jede Frage die etwas über den Tellerrand hinausgeht mit bestimmten Glaubensinhalten aus x-beliebigen Lehren wegrationalisiert. Als würden diese Glaubensinhalte für alles gelten, und sozusagen immer an der Front alles andere was genau hinterfragen, wegbrezeln.
Guter Vergleich!
Die religiösen Hardliner haben mit den von mir gennanten Beispielen das Dogma gemeinsam. Sie alle blicken nicht über den Tellerrand. Und das gilt leider auch für diejenigen, die für sich aber in Anspruch nehmen das zu tun!
Wendulin hat geschrieben: ...
Im Prinzip bauen sich viele Menschen den eigenen Glauben und die eigenen Ansichten so auf, dass es ein Netz ergibt, welche die wirklich wichtigen Fragen und Ängste überdeckt.
Wenn man direkt darauf eingeht fühlt sich jemand angegriffen in seiner "Illusion" und reagiert mit "Frontverteidigung".
Sehr gut auf den Punkt gebracht! Top!
Und genau da unterscheiden sich die selbsternannten "Aufklärer" oder "Querdenker" nicht mehr von den anderen Fanatikern, wenn sie ihre Ansichten gleichermassen wieder zum Dogma erheben, oder wie Du es genannt hast, ein Glaubenssystem daraus bauen.

Dann sind aus Freigeistern schnell wieder Missionare geworden.

Regor
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Wingman
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Beitrag von Wingman »

Sehe ich alles genauso. Aber welche Problematik liegt in solchen Diskussionen detailliert vor? Hier der Versuch einer Analyse:

a) Der Gegner hat einen fehlerhaften Standpunkt, aber läßt keine andere Sicht zu (Tellerrand-Problem)

b) Man selbst hat den fehlerhaften Standpunt, und läßt keine andere Sicht zu (")

c) Beide versuchen, sich ineinander zu versetzen, und die Situation zu lösen, aber kommen zu keiner Lösung (beiderseitig mangelnde Kenntniss des eigenen Standpunktes?)

d) Eine Diskussion verläuft mit Polemik und Halbwissen, statt solider Grundlage, und entweder einer, oder beide Seiten bemerken dies nicht

Lösungsansätze:

a) Hier kann man höchstens Fingerzeige geben, und sich von der Diskussion entfernen. Oder man liefert soviele unwiderlegbare Fakten, das der Gegner sein Eingeständnis machen muß (funktioniert seltenst; in der Regel gibt es noch mehr Verschanzung).

b) Das muß man selbst erkennen, was im Eifer des Gefechts nicht immer einfach ist.

c) Beide Seiten müssen ihren eigenen Standpunkt wirklich kennen, und ihre Fakten / Indizien zusammenhaben. Vor allem bei Grenzthemen und Hintergrundpolitik arten Diskussionen oft in Gezanke aus, weil es beiden Seiten an solidem Wissen mangelt (sehr gut in Paraforen mit fachlich unqualifiziertem Forenteam zu sehen).

d) Da kann warscheinlich nur noch ein guter Diskussionsmoderator, oder ein sich beschwerendes Publikum helfen.


PS: Vielleicht mal ein aktuelles Diskussionsbeispiel, das IMHO Fakten, Ignoranz, Dummheit und Polemik gleichermaßen enthält: KLICK!
Selbsterfahrung - der kleine, aber feine Unterschied zwischen Wissen und Weisheit.
- Wingman (2013)

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General Pepper

Beitrag von General Pepper »

PS: Vielleicht mal ein aktuelles Diskussionsbeispiel, das IMHO Fakten, Ignoranz, Dummheit und Polemik gleichermaßen enthält: KLICK!
Ich habe mir die Diskussion angeschaut und komme zu dem Schluss, dass der einzige der im Hinblick auf den Angriff der beiden Tower wirklich nüchtern argumentiert hat der Verschwörungstheoretiker war. Die andern beiden (mit dem drömmeligen Gesichtsausdruck) oder der eine Augenzeuge hat daraufhin immer den Verschwörungstheoretiker versucht lächerlich zu machen mit Bemerkungen wie "Manche Leute glauben auch an Loch Ness Monster". Solche billigen Bemerkungen hat er gemacht und nie wirklich objektiv argumentiert oder auf die Argumente von dem Verschwörungstheoretiker eingegangen, die wirklich sehr gut waren.
Es ist überhaupt keine objektive Sichweise, wenn die beiden keine Argumente liefern, weil sie anscheinend keine haben in Hinblick darauf wie die tower eingestürzt sein sollen und anstatt dessen Verschwörungstheorien für kompletten Blödsinn hinstellen. Das mag zwar oft so sein, dass viel Blödsinn dabei ist bei solchen Theorien, aber der Verschwörungstheoretiker hat da viel nüchterner argumentiert und das ganz offensichtlich.
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