Ethik

Wie entwickelt man das eigene Bewusstsein weiter? Kritische Betrachtungen und Selbstreflexionen. Diskussionen über Philosophie, Psychologie, Alltagserfahrungen, neue Perspektiven.
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Phrenorium
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Ethik

Beitrag von Phrenorium »

Das Missverstandene Konzept der spirituellen Ethik und der Moral eines bewussten Individuums.

Wer kennt das nicht ? Man beschäftigt sich mit metaphysischen und spirituellen Dingen und liest von Lichtwelten in denen Liebe herrscht und keine Gewalt. Welten besiedelt von Wesen ohne "negative" Emotionen und Sphären in denen man Glückselig auf astralen Wiesen liegen kann und niemand auf die Idee kommt dem andern etwas "böses" zu tun.

Hier beginnt das Weltbild, für die meisten Spiritisten, Esoteriker und wie sie nicht alle genannt werden, zu bröckeln.

Es ist schlicht und einfach Falsch, anzunehmen das hochentwickelte Wesen auch gleichzeitig liebevoll und Gott bewahre ! altruistisch sind ! Das sind nichts weiter als utopische Idealvorstellungen von (ich will mit dieser Aussage wirklich niemanden kränken oder persönlich angreifen) sexuell unbefriedigten Frauen mittleren Alters...

Wenn man fragt wieso es so sein sollte kommen meist Schlagwörter wie "Ehtik" und "Moral" und "Entwicklung" und dazu immer eine aufwertung "höhere Ethik", "höhere Moral" "hohe Entwicklungsstufe".

Was bedeutet das nun ? In erster Konsequenz bedeutet höher = Komplexer. Wir haben eine höhere Entwicklungsstufe als Mikroben, eine höhere Form der Existenz. Die Erfahrungen die wir hier machen können sind höherwertig, weil sie durch ein scheinbar freien Willen und ein dynamisches Bewusstsein aufgewertet werden. Man kann die guten Dinge im Leben nicht sehen und schätzen ohne die Dunklen Seiten wirklich jemals gekostet zu haben.

Wobei geht es bei der "spirituellen Entwicklung" ? Bei der spirituellen Entwicklung geht es darum herauszufinden wer man ist, wo man hingeht und Ultimativ um die Gottwerdung.
Gottwerwas ? Gottwerdung... ein lebendes Individuum das den Status eines Gottes erreicht bzw des Gottes aber das kommt selten bis garnicht vor, es ist meist der umgekerhte Weg der gewählt wird und vor allem auch zuende gegangen unzwar das finden der Urquelle (Gott) durch das Auflösen des Ego's.

Hier ist das Hauptproblem : Es geht darum immer weniger zu werden, weil das einfach der schnellere weg ist zur Haribo Licht & Liebe Welt in der alles wunderschön ist und in der es nichts "böses" mehr gibt.

Denn "Böse" und "Gut" sind Subjektiv. Es gibt Dinge bei denen werden sich Menschen schnell einig was "richtig" ist und was "falsch. Das liegt einfach in unserer Natur, doch diese Natur hält uns davon ab das volle Potential des irdischen Lebens zu verwirklichen.

Wenn man also davon Spricht sich zu "entwickeln" dann geht es darum sich selbst - sein Ego- aus all den Glaubensformen und Denkmustern auszuwickeln das nurnoch reines Bewusstsein übrig bleibt, frei von Wertung und frei von moralischen und ethischen Konzepten.

Was behindert mehr an einer Erfahrung als sich selbst zu sagen "Das ist aber Falsch ?". Was der Liebe leser angesichts dieser Worte denkt ist auch Subjektiv... während einige sicher an Mord und Vergewaltigung denken, geht es bei anderen um Diebstahl... und bei wiederum ganz anderen geht es um ganz banale Dinge wie einmal an sich selbst zu denken oder jemanden versehentlich Beleidigt zu haben.

Spinnt denn der Phreno ? Stellt er etwa Mord mit einer verbalen Beleidigung gleich ?

Ja genau das tue ich... Als Mensch seh ich das natürlich anders - ABER - als Bewusstes Individuum ist es meine Pflicht in jeder tat dasselbe zu sehen : Erfahrung. Es geht nur darum wieviel bringt einem welche Erfahrung, was kann man daraus lernen ?

Ganz Stumpf gefragt : wie könnt ihr etwas verurteilen was ihr selbst nie begangen habt ? Als harmloses Beispiel : Rauchen. Ich kenn viele die haben noch nie an einer Zigarette gezogen und verteufeln es wie die Pest...(ich selbst mit überzeugter nichtraucher)

Jetzt mögen manche Denken : Aber momentmal, wir sind hier Inkarniert, wir haben einen Plan dafür gehabt und ich kann mir nicht vorstellen das mein höheres Selbst von mir verlangt Illegale Dinge zu tun.

Davon rede ich auch nicht... Es geht um das Grundprinzip - Ja wir haben vllt jeder einen Plan, aber genauso haben wir einen freien Willen und die Pflicht alles zu tun was uns und unserer Entwicklung zuträglich ist. Es gibt keine Erfahrung die es nicht Wert ist, jede wiederrede ist aus bestimmten Prinzipien heraus entstanden. Prinzipien sind gut, aber nur wenn man sie sich selbst gesetzt hat ! Nicht wie viele einfach Schlucken was die Eltern einem beibringen oder was man in der Schule lernt.

Ein Wesen das aufgrund "höherer Ethik und Moral" Erfahrungen unterlässt, obwohl sie in der Reichweite der vorhandenen Grenzen und Fähigkeiten liegen, beschneidet sich selbst und manch ein Wesen schiebt es dann auf "den Großen Plan".

Hier mach ich erstmal einen schlusstrich, ich könnte Ewig über das Thema schreiben und es gibt viele Kanten und Ecken auf die ich noch nicht genauer eingegangen bin, aber ich >hoffe< das eine Diskussion entsteht.

Abschließend stelle ich euch eine Frage : Frieden oder Freiheit ? Man kann nicht beides haben.
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Piwi
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Beitrag von Piwi »

Der Beitrag ist sehr gut. Allerdings seh ich deinen Abschlusssatz ein wenig anders.

Frieden oder Freiheit? Man kann nicht beides haben.

Das sehe ich anders. Erst wenn man Frieden mit sich selbst geschlossen hat ist Freiheit erst möglich. Man kann beides haben :)
Phrenorium
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Beitrag von Phrenorium »

Es war schon auf den größeren Kontext bezogen, nicht auf sich selbst.

Du kannst dich nicht Frei entfalten in einer friedlichen Welt ... bzw. "du" schon aber andere nicht ;)
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Bazur
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Beitrag von Bazur »

Das Thema Ethik und Moral scheitert im irdischen wegen einem Denkmuster: Böse und Gut, moralisch und unmoralisch, Jing und Jang, Schwarz und Weiss, positiv und negativ etc. ppp.
Um auf dieses Thema näher einzugehen möchte ich gern die Positionen der jeweiligen Fraktionen in einen Dialog bringen:

(Zuerst möchte ich klarstellen, dass das jetzt keine Debatte für oder gegen den die kommende Thematik werden soll. Ich nehme dieses Beispiel weil es uns alle Betrifft. Ich möchte damit auch keine Meinungsäußerung provozieren, also nehmt diese Thematik bitte als das was es hier ist: ein Beispiel!)

Die eine Seite ist für die (sagen wir mal als Beispiel) Atomkraft. Sie argumentiert, dass diese Energie sauber ist, denn sie verursache weniger Co² als die Aufbereitung von fossilen Brennstoffen. Darüber hinaus ist die Atomkraft günstiger in der Produktion und nicht ortsgebunden wie zum Beispiel Wasserkraft. Der Atomkraftbefürworter weiß natürlich um die Risiken, sieht aber das Größenverhältnis bei der Wirtschaftlichkeit gegenüber des möglichen Reaktorunfalls, prägnanter.
Er weiß, dass z.B. zigmal mehr Menschen an Tabak oder Verkehrsunfälle sterben als an einem Reaktorunfall in einem Zeitraum von sagen wir 100 Jahren und nimmt das in Kauf.

Die Gegenpartei lehnt die Atomkraft ab und verweist auf erneuerbare Energien, sie möchte aus einem möglichen Unfall einen unmöglichen Unfall machen. Sie argumentieren gegen die Pro-Partei mit Aussagen, dass die Atomindustrie keine Energie, sondern Uranwaffen herstellt. Sie sagt auch, dass um ein Atomkraftwerk zum laufen zu bringen durch Züge etc., mehr Co² produziert würde als wenn man diese Energie direkt einspeisen würde. Auch dass diese Form der Elektrizität prozentual zu wenig Strom herstellen würde, als das sich das Risiko eines Unfalles lohne.

Nun haben wir folgende Situation, jeder fühlt sich in seiner Partei im recht. Der Befürworter hält sich für die, der guten Seite und betitelt den Gegner als das Böse. Genau das gleiche gilt umgekehrt.
Wer ist denn nun der moralisch böse? Wir können das schlichtweg nicht bewerten, weil wir Subjekte sind, wir sind geprägt durch unsere Erfahrungen, unsere Umwelt und die Meinungen unserer Mitmenschen. Wir sind nicht frei in unserer Entscheidung. Dieser Fakt bestätigt sich schon alleine durch unsere Hormone.
Ein Löwe ist nicht böse, weil er Antilopen frisst, er stillt nur seinen Hunger, wie es die Natur ihm zugewiesen hat. Aus der Sicht der Antilope hingegen ist der Löwe das böse in Person.
Es gibt also immer und überall ein Für und Wider, ein Jing und Jang.

Sollte es eine Möglichkeit geben in absoluter Freiheit zu leben, dann müssen wir uns von unseren subjektiven Einflüssen befreien, doch muss gleichzeitig die Naturgewalt außer Kraft gesetzt werden. Selbst in der Parapsychologie (oder auch astrales, Esotherik) gibt es das Jing und Jang. Angenommen es gibt Wesenheiten die sich von Seelen ernähren (fiktives Beispiel), dann tun sie das, weil sie sich damit am leben erhalten, wenn nicht deshalb, dann dadurch, dass es ihre Kultur so vorschreibt. Die Absolution des Friedens erhält man, wie ich schon erwähnte, wenn man sich sämtlichen Einflüssen entzieht. Die absolute Freiheit findet man in der Nicht-Existenz und in der Existenz als graue Eminenz (im Kontext gesehen, das gut und böse als Schwarz und Weiss assoziiert wird). Das Bewusstsein als graue Eminenz könnte man in dieser Auffassung als das Gottbewusstsein interpretieren, da man in dieser Position über dem Guten und Bösen steht.
Also nichts mit Moral und Ethik, sie sind genauso fiktiv und eine Erfindung der Kirche wie die Zeit die Erfindung von Wissenschaft is, ein verzweifelter Versuch, eine Gegebenheit in ein Wort zu fassen.

Es grüßt

Bazur
Hier könnte ein schlauer Spruch stehen. Tuts aber nicht.
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