Bewusstseinsentwicklung: Umgang mit anderen Personen?

Wie entwickelt man das eigene Bewusstsein weiter? Kritische Betrachtungen und Selbstreflexionen. Diskussionen über Philosophie, Psychologie, Alltagserfahrungen, neue Perspektiven.
Antworten

Bewußtseinsentwicklung: Umgang mit anderen Personen?

1. Erkenntnisse / Wissen so stark wie möglich verbreiten, auch wenn es missionarisch wirken könnte
0
Keine Stimmen
2. Vorsichtig einzelne Personen auf die passende Reife überprüfen und Fingerzeige geben
6
40%
3. Erkenntnisse und Wissen nur in einem erlesenen, geschlossenen Kreis weitergeben
3
20%
4. Erkenntnisse aus Selbsterfahrung nur für sich selbst nutzen, ohne andere Leute damit zu beeinflussen
0
Keine Stimmen
5. Passive Verfügbarmachung, so das die Leute entscheiden können, ob sie sich damit befassen wollen
6
40%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 15

Benutzeravatar
Wingman
Administrator
Administrator
Beiträge: 4165
Registriert: Mo 4. Sep 2006, 00:00
17
Wohnort: Zeit/Raum-Illusion
Kontaktdaten:

Bewusstseinsentwicklung: Umgang mit anderen Personen?

Beitrag von Wingman »

In einer privaten Diskussion vor einigen Tagen kamen wir auf das Thema, inwieweit man sich in die Entwicklung bzw. einen Bewußtwerdungsprozess bei anderen Personen "einmischen" sollte. Ist es sinnvoll, die eigenen Erkentnisse der Masse frei zur Verfügung zu stellen? Wenn ja, auf welche Art und Weise?

Man beobachtet in der Regel folgende Varianten:

1: Eine Person, die eine neue "Erkenntnis" hat, versucht diese allen Leuten gleichsam mit missionarischem Eifer zu vermitteln, ohne dabei zu überprüfen, wie empfänglich oder reif jene dafür sind. Das Ergebnis ist meist eher eine erhöhte Sträubung dieser Leute gegen die zu vermittelnden Inhalte, oder die Schaffung von Glaubenssätzen bzw. Anhänger-Strukturen bei weniger bodenständigen Leuten (Guru-Effekt).

2. Eine Person prüft gewissenhaft nach, ob bestimmte Leute mit den Themen / Erkenntnissen was anfangen könnten, und gibt dann vorsichtige Fingerzeige (meist an Leute, die sie persönlich schon gut kennt). Je nachdem, ob die Leute Resonanz zeigen, oder nicht auf den Fingerzeig reagieren, wird entschieden, ob man vorsichtig weitermacht, oder den Versuch fallenläßt.

3. Eine Person teilt ihre Erkenntnisse nur mit einem auserlesenen Kreis von Personen, welche sie für "würdig" befindet, so das es eine Art eliteres Wissen darstellen soll. Diese eher nach innen gerichtete Wissensverbreitung findet man vor allem in klassischen Geheimgesellschaften und im okkultistischen Kreisen.

4. Eine Person nutzt ihre Erkenntnisse ausschließlich für die eigene Entwicklung, und läßt andere Leute ihre eigenen Erfahrungen machen, ohne Fingerzeige oder Ratschläge zu geben, die aus den Erkenntnissen resultieren. Auch wenn man die Leute dadurch in Fettnäpfchen treten läßt, die durch die eigenen Erkenntnisse evtl. umgangen werden könnten.

5. Eine Person- oder Personengruppe stellt ihre Erkenntnisse "passiv" zur Verfügung, also z.B. in Form von Literatur, Websites und anderen Medien. Dabei werden keinem diese Themen missionarisch aufgedrängt, sondern die Leute können selbst entscheiden, ob sie sich damit befassen, oder weiterziehen.

Wie würdet ihr vorgehen?
Zuletzt geändert von Wingman am Fr 14. Mär 2014, 21:57, insgesamt 1-mal geändert.
Selbsterfahrung - der kleine, aber feine Unterschied zwischen Wissen und Weisheit.
- Wingman (2013)

T-R-P-a-RV™ (Temporal-Reversives-Prädestinationsparadoxes asoziatives Remote Viewing) :P
Benutzeravatar
Piwi
Bewusstsein
Bewusstsein
Beiträge: 23
Registriert: So 25. Okt 2009, 17:39
14
Wohnort: Aachen

Beitrag von Piwi »

Ich sehe das mit den Erkenntnissen so. Sie sind das einzige was wir bei unserer Weiterreise mitnehmen. Das verheimlichen oder horten von Erkenntnissen empfinde ich als Egoismus pur. Erkenntnisse helfen anderen auch weiterzukommen. Wer sie annehmen kann (natürlich nicht ohne die entsprechende persönliche Prüfung) gewinnt auf jeden Fall.

Am meisten Spaß macht es - so die Erfahrung - gemeinsam zu Erkenntnissen zu gelangen.
Bazur
Inkarnation
Inkarnation
Beiträge: 148
Registriert: Mi 9. Nov 2011, 23:55
12

Beitrag von Bazur »

Wissen ist Macht, das ist die Redewendung, die sich in einer zerstreuten und uneinigen Zivilisation entwickelt hat. Warum hortet man Geheimnisse? Weil man nur in einer eben solchen Weltkultur Ängste hat. Ängste vor Verrat, Krieg, Missbrauch und was der Mensch in seiner kindlich naiven und kurzsichtigen Art noch hervorgebracht hat.
Wobei ich an dieser Stelle Themen-fremd einwenden möchte, dass unsere Zivilisation heute, nicht zwangsläufig eine Missbildung der physisch & psychisch - geistigen - Evolution darstellt, sondern durchaus einen völlig normalen Evolutionsschritt präsentieren kann.

Um der Frage die Komplexität in ihrer Umgebung, also unsere heutige Zeit zu nehmen und es leichter zu veranschaulichen, möchte ich auf eine der größten Menschheitsentdeckungen verweisen, die wir mit einer relativ einfachen Psyche machten:das Feuer.

Wie sind wir mit der Begabung des Feuer-Machens umgegangen?
Zunächst hatten wir Angst, eine völlig normale Reaktion auf etwas neues in unserem Bewusstsein.
Wir fingen an uns mit der Materie zu beschäftigen, gemeinsam. Wir fassten das Feuer an und stellten fest, dass es weh tut. Und doch entwickelten wir Möglichkeiten das Feuer unter Kontrolle zu bekommen, in dem wir es indirekt anfassten und steuerten, durch z.B. einen Stock.
Bald kamen wir auch drauf wie wir das Feuer mit Stöcken und Zweigen sogar selbst produzieren können.

Wie sind wir also damit umgegangen? Wir haben uns gemeinsam mit der Materie befasst. Einzelgänger gab es damals sehr selten. Ein einzelner hätte auch nie das Ergebnis zustande gebracht, wie es die Gruppe vollbrachte.
Wenn wir also eine Entdeckung machen, dann sollten wir es unseren Freunden und Bekannten zeigen, vielleicht haben sie die zündene Idee, die uns selbst fehlt.
Das Problem in der heutigen Zeit ist nicht etwa, die Erforschung einer Materie selbst. Sondern die Ursprungsfrage dieser Thematik widmet sich vielmehr dem Sozialwesen des Menschen und der Kultur von heute.

Wenn ein Einzelner etwas entdeckt, ist es sein instinktiver Wunsch (noch aus der Urzeit heraus), diese Entdeckung mit Anderen zu teilen. Doch was passiert, wenn er mit seiner Entdeckung zurückgewiesen wird? Ein entscheidener Punkt in Sachen Wahrheitsfindung. Wir müssen lernen Toleranz zu üben, ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln und vor allem Neugierde zu haben und unseren Spieltrieb wiederzuerlangen.
Dementsprechend ist meiner Auffassung nach, die Fragestellung nicht konkret genug gestellt. Denn die Urfrage ist doch vielmehr: „Bin ich bereit mich mit Dingen und Menschen auseinander zusetzen die mir fremd sind?"

Es grüßt mal wieder

Bazu
Hier könnte ein schlauer Spruch stehen. Tuts aber nicht.
Antworten