Alltag

Wie entwickelt man das eigene Bewusstsein weiter? Kritische Betrachtungen und Selbstreflexionen. Diskussionen über Philosophie, Psychologie, Alltagserfahrungen, neue Perspektiven.
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General Pepper

Alltag

Beitrag von General Pepper »

Schonmal aufgefallen, dass das Leben im Grunde unpersönlich ist? Oder anders gesagt: Was man im Alltag für die Gesellschaft macht, hat oft auffällig wenig mit dem zu tun, was man eigentlich denkt, was richtig oder interessant wäre?
Es gibt ne cropfm Sendung (Exopolitik und Bewusstseinsforschung) mit einem Sendungsgast: Dipl.Dolm. Robert Fleischer (Koordinator Exopolitik Deutschland), der das gegen Ende der Sendung ziemlich gut erklärt. Mal gucken ob ich es noch gescheit zusammen kriege: Jede Angst, die Angst den Job zu verlieren, kein Geld zu haben, die Wohnung zu verlieren, endet doch irgendwo in der ultimativen Angst (mögliches worst case scenario) vor dem Tod.
Der Tod ist ein Tabu-Thema in der Gesellschaft und Tabu-Themen entstehen immer dann, wenn eine bestehende Ordnung in Frage gestellt wird.
Leute schauen sich Splatterfilme an, wo Leute massakriert werden, aber ernsthaft darüber nachzudenken, wie es ist den physischen Körper zu verlieren oder sich überhaupt mal mit der Möglichkeit zu befassen, dass danach noch was kommt, darüber möchte man lieber nicht reden.

Wenn man sich nun aber mal ganz bewusst mit dem Thema Tod auseinander setzen würde (NTE, AKE Studien (dr. pim van Lommel in the lancet) oder Selbsterfahrung).... wenn das jeder machen würde, dann wäre man vielleicht im Alltag nicht mehr so durch Angst gesteuert und würde das machen, was jeder Einzelne für sich selber fühlt, was für ihn das Richtige ist.
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Wingman
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Beitrag von Wingman »

Das hat meiner Vermutung nach hauptsächlich mit Flucht und Verdrängung (aus Angst, Machtlosigkeitsgefühl und Unsicherheit) zu tun. Menschen sind wahre Meister im Verdrängen! Auch der Mechanismus "Das hat doch garnichts mit mir zu tun", und die Degeneration jeglicher Empathie zählt meiner Meinung nach zu dieser Eigenart. Was noch dazu kommt ist, das die meisten Menschen im Alltag nicht authentisch (nichtmal sich selbst gegenüber) sind, sondern eine "falsche Identität" leben, die durch Fremderwartungen, Herdentrieb-Unterwerfung und Trends (vorgegeben oder aus Gruppenkonsens) geformt wird.

Wer das Spielchen zu lange mitmacht, vergisst sich irgendwann regelrecht selbst (verliert quasi den bewussten Kontakt zu seinem Kernselbst), und besteht nur noch aus Fremdprogrammierungen. Das nenne ich mal "Unbewusstheit in Abwesenheit von Selbsterkenntnis" (nicht zu verwechseln mit Dummheit - rein linkshirnige, systemische Intelligenz funktioniert auch ohne seelische Authentizität). Und solche Menschen sind auch leicht kontrollier- bzw. manipulierbar. Da wären wir dann bei den "Sheeples"...
Selbsterfahrung - der kleine, aber feine Unterschied zwischen Wissen und Weisheit.
- Wingman (2013)

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Phoenix
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Beitrag von Phoenix »

Das gesamte Christentum beruht doch auf das schüren von Ängsten.
Auch unsere Erziehung ist von Ängsten sehr geprägt.
Durch unsere Massenmedien wird das doch nur auf die Spitze getrieben.
z. B. eine Hetze auf Hartz IV Empfänger schürt auf den Ersten Blick die Wut auf dieses
"Faule Pack", daß aber der größte Teil dieser Menschen aufgrund von psychischer oder körperlicher Krankheit (welche wiederum aufgrund der Psyche entsteht) gar nicht abeitsfähig ist sieht keiner und schürt unterschwellig die Angst, selbst als arbeitsloser zu enden.

Zudem beschäftigen sich die Menschen gar nicht mehr mit sich selbst, wie sollen sie sich denn dann mit dem Tod oder dem Leben nach dem Tod beschäftigen wenn sie schon nichts über sich selbst wissen.
Ihre Wünschen kreisen um Geld und andere "Luxusartikel", sie nehmen Drogen oder Alkohol, setzen sich vor den Fernseher oder Spielen an Computern um so den im Unterbewustsein bohrenden Fragen und Gefühlen zu entfliehen bis sie schließlich nur noch ein Schatten ihrer Selbst sind und nicht weit vom Irrsinn entfernt sind.

Der Mensch ist ein Lebewesen welches immer schon in Familien/Sippen/Stämmen zusammen lebte
und somit eine funktionierende Gemeinschaft bildete bei welcher der zwischenmenschliche Aspekt eine große Rolle spielte.
Von dem ist fast nichts mehr übrig geblieben, die Kinder verlassen das Elternhaus und gründen eigene Familien und lassen ihre Eltern alleine zurück.
Allein eine Familie reicht uns Menschen auch nicht aus, jedoch die meist unpersöhlnliche Welt am Arbeitsplatz oder ausgehen (Wirtschaft, Disko, ..) und eine Mitgliedschaft in einem Verein reichen nicht aus um unsere Urgefühle im Leben einer Sippe zu befriedigen.
Die Menschen vereinsamen immer mehr und enfernen sich immer mehr von dem was sie eigentlich sind.
Persöhnliche zwischenmenschliche Kontakte weichen immer mehr einer elektronischen Kommunikation mit dem Resultat, daß wir uns noch weiter voneinenader entfernen.
Das geht soweit, daß die Menschen gar nicht mehr miteinander spechen wollen, sie ziehen sich zurück und komunizieren zum größten Teil nur noch über das geschrieben Wort.
Sie nutzen Kommunikationstechnicken wie Skiepe um nicht miteinander zu sprechen sondern zum chatten, ein Phänomen dem ich immer öfter begegne (kürzlich in diesem Forum mal wieder).
Die nonverbale Kommunikation (Körpersprache, Mimik), die Mutter aller Sprachen bleibt dabei vollkommen auf der Strecke, dies gilt natürlich auch für das telefonieren.

Wir steuen immer mehr auf eine vollvernetzte Gesellschaft zu, welch den zwischenmenschlichen Umgang miteinader immer mehr verlernt, verdrängt und verdreht und trotz der enormen möglichkeiten nicht wirklich miteinader komuniziert.

Wie soll sich so eine Gesellschaft mit Themen beschäftigen die nicht greifbar sind wie der Tod, Reinkarnation oder sonstige Themen über welche hier, bei CROPFM oder in anderen Foren so gerne geschrieben und dennoch kaum darüber gesprochen wird.

Wie sollen wir selbst etwas in diese Richtung bewegen, das Denken der Menschen ändern, ihnen neue Möglichkeiten aufzeigen, unseren Planeten mit all seinen Facetten des Lebens retten, wenn wir nichteinmal selbst in der Lage sind miteinader zu sprechen.
Sei es nun aus Zeitgründen oder aus Angst.

Mit Lieben Grüßen Phoenix
General Pepper

Beitrag von General Pepper »

Oder wenn's im Alltag um völlig belanglose Dinge geht, habe ich auch manchmal die Faxen gestrichen voll.

"Also wenn von dem ApfelSTRUDEL noch ein Stück übrig bleibt, würde ich das gerne mit nach Hause nehmen, bevor er schlecht wird"...

Da denke ich mir dann manchmal einfach "Jaaa.. F*CK DICH DOCH EINFACH, WEN BOCKT DENN DER STRUDEL! STRUDEL KLINGT SOWIESO VÖLLIG GAY!"

Das war jetzt nur ein Paradebeispiel. Ich weiß nicht ob jemand das versteht, aber solche Intentionen habe ich manchmal um wenigstens gedanklich mal auszuflippen. Muss mich da manchmal wirklich zusammenreißen.
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Al-Paca
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Re: Alltag

Beitrag von Al-Paca »

General Pepper hat geschrieben:Schonmal aufgefallen, ... endet doch irgendwo in der ultimativen Angst (mögliches worst case scenario) vor dem Tod.
Ja, ist aufgefallen. Fällt permanent unangenehm auf. Wahnsinnig viele Dinge enden da. Man könnte auch "Körperterror" dazu sagen, denn das meiste, was wir tun, tun wir doch, um das Leben für unseren Körper angenehm zu machen. Zum Beispiel unangenehme Dinge, für die man dann Geld bekommt. Unser Geist könnte auch prima unter der Brücke ... (was auch immer, aber wahrscheinlich nicht schlafen).

Zwar leide ich Todesangst dabei, aber ich habe so ein Bedürfnis, wieder was aus der Abteilung Meditation und Sterben beizutragen, aus der Weisheitensammlung von Stephen Levine (jemand, der sich schon sehr lange mit Meditation und Sterben beschäftigt, Stichworte zum Nachlesen sind "conscious living & conscious dying"):

Ein Freund von ihm, mit einiger Erfahrung in Meditation, hatte einen Zen-Meister gefragt, ob er bei ihm studieren dürfe. Worauf ihn der Meister zurückfragte: "Bist du bereit zu sterben?" Verwirrt hatte der Freund den Kopf geschüttelt. "Nein, ich bin nicht gekommen, um zu sterben, ich bin gekommen, um Zen zu lernen." Der Zen-Meister darauf: "Wenn du nicht bereit bist zu sterben, bist du auch nicht bereit, dich ins Leben fallen zu lassen. Komm wieder, wenn du dazu bereit bist, ohne etwas auszuschließen." (im Original: "If you are not willing to die, you are not ready to let go into life. Come back when you are ready to enter directly, excluding nothing.")

Solche Gedanken können einem auf einmal einleuchten, wenn man den Körperterror satt hat. (Bei Stephen Levine geht es meistens um Krebspatienten in der Sterbephase, aber Krebs ist ja nicht das einzige in dieser Welt, was tödlich ist, auch wenn manche so tun.) Nicht dass ich meinen Körper nicht mögen würde, im Gegenteil, ich tu viel für ihn (manchmal geb ich ihm auch Apfelstrudel). Er kann ja nichts dafür.

Was ich deswegen anders mache? Seit ich einen Ansatzpunkt dafür habe, beschäftige ich mich mit dem Sterben. (Hab ich früher nicht gemacht, denn wenn man annimmt Tod = Weg, dann ist ja damit alles gesagt. Heute ist für mich klar, dass es nicht so ist, und dadurch wird das Leben schöner.) Nach Belieben aus Körpern aus- und wieder in sie einzutreten, finde ich mindestens so spannend wie AKEs. Allerdings kenne ich kein Forum, in dem das diskutiert wird :) Aber das ist nur ein Aspekt. Sobald man für sich die Gleichung Ich = Mein Körper aufgibt, kommen plötzlich ein paar brauchbare Gedanken.

Meine Angst vor dem Sterben ist deswegen nicht weg. (Es gibt bekanntlich viele Arten, wie die Zeit bis zum Tod lang werden kann.) Aber die Sicherheit, dass es danach weitergeht, ist jetzt da. Der Gedanke "Es gibt ein Leben nach dem Tod" kommt mir so gesehen ziemlich subversiv vor. Weil man dann wirklich weniger durch Angst gesteuert ist, und dann ist man auch weniger steuerbar.

Und dieses Forum? Das ist doch sowas, was man denkt, was richtig ist, oder? Von wo aus es dann weitergehen kann?

Frohes 2014 - oder wenigstens die Illusion davon :)
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