Nach meinem Verständnis war der Ablauf der Versuche einfach formuliert so:
Wörter-Experiments
Ein Versuchsteilnehmer erhält eine lange Liste mit Wörtern, aus denen er sich möglichst viele merken sollen. Wenn er die Liste durchgelesen hat, soll er im Anschluss auf einen Zettel möglichst viele Wörter aus seinem Gedächtnis notieren.
Erst danach bekam ein Computer die lange, vollständige Liste vom Anfang und wählt nach einem "Zufallsprinzip" 50% der Wörter aus, die dann dem selben Versuchsteilnehmer gegeben werden.
Dieser Ablauf wurde mit vielen anderen Teilnehmern wiederholt.
Nun stellte sich anscheinend statistisch signifikant heraus, dass der "Zufallsgenerator" auffällig dazu neigte, bei den ausgewählten 50% der Wörter überwiegend diejenigen Wörter auszuwählen, die sich in den Gedächtnis-Notizen des jeweiligen Teilnehmers befinden.
Das Bilderexperiment
Den Versuchsteilnehmern werden viele Fotos gezeigt, die "ultraspontan" mit 'positiv' oder 'negativ' bewertet werden sollen. Als Beispiel wären ein lächelndes Kind 'positiv' und ein Verkehrsunfall 'negativ'.
Dabei ist es wohl so, dass die Reaktionszeit beeinflusst werden kann, wenn zusätzlich zu dem Bild noch ein Wort eingeblendet wird. Die Einblendung dieses Worts ist jedoch so enorm kurz, dass die Teilnehmer es nicht bewusst wahrnehmen können. Das Unterbewusstsein bemerkt es jedoch und lässt es mit in die spontane Entscheidung einfließen. Stimmen Bild- und Textinhalt überein, verringert sich die Reaktionszeit. Stehen Bild und Text im Widerspruch zu einander, verlängert sich die Reaktionszeit.
4 Möglichkeiten sind denkbar:
Positives Bild + positives Wort --> Spontanbewertung 'Bild Positiv' ist schneller möglich als ohne Einblendung des Worts.
Negatives Bild + negatives Wort --> Spontanbewertung 'Bild Negativ' ist schneller möglich als ohne Einblendung des Worts.
Positives Bild + negatives Wort --> Spontanbewertung 'Bild Positiv' dauert länger als ohne Einblendung des Worts.
Negatives Bild + positives Wort --> Spontanbewertung 'Bild Negativ' dauert länger als ohne Einblendung des Worts.
Bei dem Experiment haben sie es jetzt anders als in vergangenen Versuchen so gemacht, dass das ultrakurze Einblenden des Worts erst dann erfolgte,
nachdem der Teilnehmer bereits eine Bewertung abgegeben hatte.
Dennoch war es so, dass die Wörter anscheinend ihren Einfluss behalten haben, obwohl die Entscheidung bereits in der Vergangenheit lag, als sie auf den Teilnehmer unterbewusst eingewirkt haben.
Kann man sich bei dem Text-Experiment und dem Einfluss auf einen "Zufallsgenerator" noch beispielsweise mit der Heimschen Informationsdimension noch irgendeine Erklärung zurecht-wurschteln, so steht der Versuch mit den Bildern im starken Widerspruch zu unserem Verständnis von Ursache und Wirkung.
Ich hoffe, ich konnte es anschaulich darstellen.
Alles Gute, Kim..