Selbstgespräche (Teil 6)

Wie entwickelt man das eigene Bewusstsein weiter? Kritische Betrachtungen und Selbstreflexionen. Diskussionen über Philosophie, Psychologie, Alltagserfahrungen, neue Perspektiven.
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Bazur
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Selbstgespräche (Teil 6)

Beitrag von Bazur »

Hallo mal wieder,

aufgrund der vielen Anfragen, kommt der sechste Teil der "Selbstgesprächereihe" sehr promt.
Ich stelle diesen Teil auch deshalb so rasch ein, weil ich damit ein wenig für den letzten, recht trockenen Teil entschädigen möchte. Nichts destotrotz sind die darin enthaltenden Informationen wichtig um die Funktonsweise des eigenen Geistes zu verstehen.

In diesem Teil wollen wir uns dem Thema der intuitiven Entscheidung widmen.
Wie in einen der letzten Artikel erwähnt, werden wir uns der meisten Sinneseindrücke überhaupt nicht bewusst, weil wir in einer einzelnen Sekunde soviele Daten erfassen, dass es die Kapazität der Großhirnrinde, dem Sitz unseres Bewusstseins, bei weitem übersteigt. Alles was wir wahrnehmen wird zunächst gefiltert und einiges davon gelöscht. Ein Großteil der Daten wird unterbewusst abgespeichert, während wir uns nur eines Bruchteils davon wirklich bewusst werden.
So kann es vorkommen, dass wir zwar die roten Schuhe eines Passanten erfassen, wir sie aber nicht bewusst wahrnehmen. Um die Intuition im Kern zu begreifen, ist dieses Vorwissen notwendig.
Nicht unser Bewusstsein verarbeitet Daten zuerst, sondern unser Unterbewusstsein. Erst dann kann das Bewusstsein die Daten auf Abfrage aufrufen.

Intuition- DER SECHSTE SINN, was ist das eigentlich? Um diesen Begriff eine Gestalt zu geben, möchte ich eine (im Kern) wahre Begebenheit als Beispiel anführen:
Ein amerikanischer Polizist fährt irgendwo mit seinen Streifenwagen auf den Parkplatz eines Supermarktes. Er möchte dem Klischee genüge tun und sich eine Superbox Donuts kaufen.
Er steigt also aus, schließt seinen Wagen und geht hinein. Eine Weile später kommt er aus dem Supermarkt zurück und setzt sich auf den Fahrersitz seines Streifenwagens. Als er die Fahrertüre zuzog, stellte er, mit Blick auf das Beifahrerfenster, seine Donuts auf den rechten Sitz und stutzt.
Alles was durch das Fenster zu sehen war, war ein grauer, etwas älterer Wagen inmitten von dutzend anderen, parkenden Fahrzeugen. Warum erregte grade dieser Wagen seine Aufmerksamkeit? Er stieg also wieder aus und ging zu dem Auto hin. Er betrachtete es von allen Seiten und je länger er den Wagen inspizierte, desto stärker wurde sein "komisches Bauchgefühl".
Ohne irgendeinen logischen Anlass zu haben, funkte er seine Kollegen an und bat um Verstärkung- viel Verstärkung. Als seine Kollegen den gesamten Parkplatz, samt Supermarkt umstellt hatten, musste der Polizist sich verantworten: Was war los? Er stotterte und wusste nicht, wie er sein Bauchgefühl mit der Plausibilität auf eine Waage bringen sollte. Er zeigte dem Einsatzleiter den Wagen, der ihm so derart Verdächtig vorkam. Der Einsatzleiter schrieb das sichtbare, hintere Kennzeichen auf und gab es an die Zentrale durch. Diese wiederum bestätigte, das Auto ist der Fluchtwagen eines schwer bewaffneten Kriminellen, der am vorherigen Tag, zwei Bundesstaaten weiter, eine Bank mit drei Todesfällen ausgeraubt hatte. Der Gangster wurde kurz darauf gefasst.

Wie konnte der Polizist sich so sicher sein, dass er massenhaft Verstärkung anforderte? Wieso war sein Bauchgefühl so derart stark. Und wieso konnte er keine Erklärung dafür Aufbringen? Ein Fall für Galileo Mystery- Nein, Scherz. Der Fall ist simpel.
Der Fluchtwagen fuhr auf den Parkplatz, als der Polizist aus den Supermarkt kam, sodass er die Front des Wagens sah. Als der Fluchtwagen parkte, sah der Polzist den Wagen von hinten- Das hintere Nummerschild war ein ganz anderes als das von der Front.
Das war eine Information, die das Unterbewusstsein gespeichert, aber nicht durch das Bewusstsein "bewertet" wurde. Das war der kleine "Fehler in der Matrix", der den Polizisten stutzig werden ließ.
Als der Polizist den Wagen weiter inspiziertem fand er unbewusst, weitere Details, die einfach nicht ins Bild passten. Ob es der Geldschein mit Tinte dran, auf dem Amaturenbrett war (Banknoten werden im Safe mit Tintenbomben gesichert) oder das Ende vom Lauf einer Waffe, das unter dem Fahrersitz hervorblitzte. Diese Details ergeben einzeln keinen Sinn, erst wenn das Gesamtbild zusammengefügt wird, wird klar, um wessen Wagen es sich handelte. Das manuelle Zusammenfügen jedoch ist die Aufgabe des Bewusstseins, welches nicht einbezogen wurde.
Das bedeutet also, dass die Intuition eine Ansammlung von Daten sind, die vom Unterewusstsein abgespeichert werden, aber noch nicht interpretiert wurden. Es bleibt ein waages Bauchgefühl, was je nach Priorität, besonders stark werden kann und sich in den verschiedensten Gefühlsarten ausdrückt. Wenn wir zum Beispiel ein Outfit unpassend finden, weil die Farben nicht zueinander passen, ist dies bereits eine schwache Form der Intuition. Wenn wir unbewusst lebensbedrohliche Faktoren wahrnehmen, bricht das Unterbewusstsein eine entsprechende Reaktion hervor, sodass wir ohne zu wissen warum, zur Seite springen oder wie im Fall des Polzisten Verstärkung rufen.

Wie können wir die Intuition im Alltag nutzen?
Wenn wir beatimmte Entscheidungen zu treffen haben, passiert es uns immer wieder einmal, dass wir zwei Auswahlmöglichkeiten haben, welche uns schier zerreissen. Oft begegnen wir auch der Situation, dass die eine Entscheidung auf der logischen Ebene absolut plausibel ist, während sich die andere einfach richtig anfühlt. Und so geraten wir hin und wieder in der Zwiespalt der Entscheidung. Viele werden Zustimmen, dass die Wahl auf eine logisch korrekte Entscheidung ein Fehler war und man besser hätte auf sein Bauchgefühl gehört.
Das liegt einfach daran, dass das sogenannte Bauchgefühl mehr Informationen beinhaltet (die des gesamten Unterbewusstseins / schlappe 2,3 Petabyte), als die Logik. Nur ist es uns meistens nicht ohne weiteres möglich die Informationen des Bauchgefühls abzurufen und uns bleibt nur, dem blind zu vertrauen.

Wenn es nun um einfache Entscheidungen geht, wie zum Beispiel; Nehme ich den Weg a) zum Bahnhof oder den Weg b), dann fokussiert man den jeweilligen Weg im Geist und wartet auf das Bauchgefühl. Jede potentielle Entscheidung löst ein Gefühl aus- das angenehmste Gefühl sollte eure Entscheidung sein.
Wichtig ist bei diesem Vorgang, dass ihr jedwegliche Gedanken und Logik dabei aus dem Spiel lasst. Denn manchmal ist der logische Weg, nicht der optimalste.
Wenn ihr Schwierigkeiten habt, das Bauchgefühl von den Gedanken/Logik zu trennen, dann merkt euch folgendes: Alles was Sprache und Bilder beinhaltet ist ein Gedanke.
Alles was nicht sensorisch ist (die fünf Sinne: hören,riechen,schmecken,sehen,tasten) ist ein Bauchgefühl, also der Sagenumwobene SECHSTE SINN.

Ich hoffe der Artikel hat euch gefallen. Für weitere Artikel-Ideen und Inspirationen, schreibt mir
in der Thetawaves-Skypekonfi, per PN, oder per email: bennypamp@yahoo.de.
Ansonsten würds mich freuen unter den Artikeln ein paar Kommentare oder Kritiken zu lesen ;)

MFG
Bazur
Hier könnte ein schlauer Spruch stehen. Tuts aber nicht.
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