Ein Schamane wollte Geister aus Europa holen

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AKSEL
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Ein Schamane wollte Geister aus Europa holen

Beitrag von AKSEL »

Hallo ! Nach längerer Pause melde ich mich mal wieder. Das Studium hat mich sehr abgelenkt.

Ich hatte im Zug ein Gespräch mit einer Frau, ca. 45 Jahre alt, die in Marburg an der Uni arbeitet. Sie forscht an einer Südamerikanischen Religion die mit den Gastarbeitern in die DDR gekommen war und dort noch immer zu bemerken ist.

Sie selbst war schön öfter in Südamerika und hat auch schamanischen Ritualen beiwohnen können. Ein Schamane hat sie gebeten mit nach Deutschland kommen zu dürfen. Als sie ihn fragte warum, meinte er seine Geister hätten ihm mitgeteilt, dass in Europe viele Geister von verstorbenen unherirren würden. Er würde gerne in Europa Geister einfangen. Es würde ihn mächtiger und angesehener unter den Schamanen machen wenn er viele Geister hat.

Eine Skeptiker wie mich machen solche aussagen nachdenklich ...
Auch wenn ich böse Blicke ernte aber ich finde es bemerkenswert, dass er das wirklich ernst meinte. Ich meine er wollte nicht irgend etwas schönen kaufen und damit angeben, er wollte Geister fangen.

Amillea hat sicherlich vollstes Verständnis für den Schamanen aber für mich ist das noch nicht so selbstverständlich ...
Sogyal Rinpoche hat geschrieben:Es ist vielleicht der dunkelste und beunruhigendste Aspekt der modernen Zivilisation, dass sie das, was wir in Wirklichkeit sind nicht zur Kenntnis nimmt und sogar unterdrückt.
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Re: Ein Schamane wollte Geister aus Europa holen.

Beitrag von Wingman »

AKSEL hat geschrieben:Er würde gerne in Europa Geister einfangen. Es würde ihn mächtiger und angesehener unter den Schamanen machen wenn er viele Geister hat.
Erinnert mich an eine Reportage über den Voodoo auf Haiti. Dort werden "Geister" regelrecht verkauft wie Haushaltsgeräte. Das stellt sich dann so dar, dass oft jemand mit einer leeren Tüte nach Hause kommt, und diese unter seinem Haus vergräbt, damit der "Geist" dort fortan eine spezielle Funktion erfüllt. Manche Leute dort machen in der Hinsicht sogar eine Art Wettrüsten, wenn sie verfeindet sind (da wird dann auch mit Flüchen gearbeitet).

Klingt aber schon ein wenig egoistisch, wenn jemand die Dinger sammelt, um sein Prestige zu vergrößern (erinnert mich an die Seelenjäger aus Babylon 5 :lol:).
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Amillea
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Beitrag von Amillea »

Huhu Aksel :)
Schön wieder was von dir zu lesen *freu*

Zum Thema: Geister einfangen ist immer so eine Sache. Ein Schamane braucht Geistwesen um seine Arbeit zu machen. Und es stimmt: Je mächtiger die Geister, desto mächtiger der Schamane. Und je mächtiger der Schamane, desto mehr kann er bewirken.
Auch die Anzahl von Geistern ist wichtig. Du kannst das mit einer Armee vergleichen... je mehr, desto besser.

Ich weiß, dass diese Vorstellung weit über das europäische Verständnis hinausgeht, aber die Arbeit mit Geistern und die Suche nach ihnen ist nunmal eine der Hauptbeschäftigung von Schamanen.

Übrigens behandelt der Schamane diese Geister wie seine Freunde und nicht wie seine Sklaven.
Es findet zu Beginn ein Machtkampf statt und der Schamane muss beweisen, dass er mehr Macht als der Geist hat. Dadurch verdient er sich den Respekt des Geistes, und darüber wird eine Art Freundschaft aufgebaut. Geister, die keinen Respekt haben, würden dem Schamanen nur Schaden und ihn vielleicht in gefährliche Situationen bringen.


Ich hoffe ich konnt ein bisschen helfen.
Und wenn Sie mich suchen: Ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf. Genauer gesagt, auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik. Gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie. Also nur, falls Sie mich suchen.
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Beitrag von Alienfriend »

Ein hochinteressantes Thema !

Wie kommt denn der Schamane an die Geister ?
Ruft er sie oder laufen sie ihm irgendwann über den Weg ?
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Amillea
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Beitrag von Amillea »

Huhu :)

Entweder, der Schamane wird von seinen Helfern angewiesen, da und dort mal zu suchen oder er trifft sie auf seinen (schamanischen) Reisen. Letzteres ist etwas tricky, da der Schamane so schwerer einschätzen kann, wie stark das Geistwesen nun ist.

LG
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Beitrag von AKSEL »

Wenn ich das richtig in Erinnerung habe soll der Shamane wohl gesagt haben das die umherirrenden Geister solche sind, die nach dem Tod nicht genug betrauert wurden. Und mit Hilfe seiner "mächtigen" Geister könnte er sie leicht "einsacken".

Sagt mal, wie sehr ihr das denn ... Kann man sich nur nach dem Tod richtig lösen wenn man genug betrauert wurde ? Ich meine ist das nötig ? Checkt man sonst nicht das man tot ist ? Ich könnte mir das vorstellen wenn man plötzlich stirbt. Aber wenn man das materielle Ende Tage & Wochen kommen sieht weiß man doch bestimmt das man tot ist oder !?

Liebe Grüße AKSEL
Sogyal Rinpoche hat geschrieben:Es ist vielleicht der dunkelste und beunruhigendste Aspekt der modernen Zivilisation, dass sie das, was wir in Wirklichkeit sind nicht zur Kenntnis nimmt und sogar unterdrückt.
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Beitrag von Wingman »

AKSEL hat geschrieben: Sagt mal, wie sehr ihr das denn ... Kann man sich nur nach dem Tod richtig lösen wenn man genug betrauert wurde ? Ich meine ist das nötig ? Checkt man sonst nicht das man tot ist ? Ich könnte mir das vorstellen wenn man plötzlich stirbt. Aber wenn man das materielle Ende Tage & Wochen kommen sieht weiß man doch bestimmt das man tot ist oder !?
Halte ich auch für Blödsinn. Nur das Bewußtsein des Verstorbenen selbst kann IMHO irgendwo festhängen oder weiterreisen, denn das Denken erschafft die Realität. Wer eine religiös geprägte Vorstellung hat, wird wohl erstmal an den Orten landen, mit denen er am meisten Resonanz aufbauen kann (z.B. ein kollektives Konstrukt in der Form der christlichen Paradies-Vorstellung). Andere hängen vielleicht in einer "Leere" fest, weil sie sich nie mit dem Tod beschäftigt haben, und sich durch eine Blockadehaltung Selbsthilfe, oder Hilfe von Außen verweigern.

Mit der "Erdgebundenheit" verhält es sich wohl ähnlich, wenn z.B. jemand in seinem Leben nur Materialismus bzw. die Anhäufung von Kapital kannte, und nach seinem Tod immer noch daran festzuhalten versucht. Ich könnte noch viele Beispiele für Stagnation und Verhaftung im Physischen nennen, aber ich denke es ist klar, was ich meine.

Irgendwann könnte dann allerdings für das stagnierte Bewußtsein die Frage auftauchen "Ist das schon alles? Ist da sonst nichts mehr?", wodurch allmälig bemerkt wird, das außerhalb eines Glaubenssystems-Territoriums noch mehr existiert (Monroe hat solche Vorgänge sehr anschaulich beschrieben). Das Glaubenssystem-Konstrukt wird "rissig", und die neugierigen Bewußtseine "fallen" hinaus ("wachsen" quasi aus ihrer selbstgemachten Beschränkung heraus).

Mit der Trauer anderer Leute hat das IMHO absolut nichts zu tun, da Trauer in gewisser Weise auch eigennützig ist (so hart das klingt). Die Trauernden bedauern nicht den Verstorbenen (wofür auch?), sondern den Umstand, das er nicht mehr bei IHNEN sein kann. Damit möchte ich Trauer nicht negativ hinstellen, denn es gibt ja auch bewußte Trauer, die eine ehrerbietende Funktion hat. Aber die meisten Trauernden (zumindest in der westlichen Welt) sind sich vermutlich kaum bewußt, welche Dinge dann in ihnen vorgehen. Oft scheint es auch so, das die Trauernden das erste Mal mit ihrer eigenen Sterblichkeit konfrontiert werden, und dadurch völlig hilf- und haltlos dastehen (hab ich schon bei Einigen erlebt).

Speziell die Trauer- und Glaubensthematik ist für viele Menschen ein heißes Eisen, aber auch großer Diskussionsstoff. Denn was läßt sich besser diskutieren, als Dinge, die in der Mainstream-Welt als Tabuthema gelten? *g*
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Beitrag von Amillea »

Halte ich auch für Blödsinn.
Ich halte auch die Idee, in eine Kirche zum Beten zu gehen, für Blödsinn. Aber ich lass jedem Christen seinen Glauben und seine religiösen Ideen.

Es gibt Kulturen, die der Meinung sind, dass Seelen nur weitergehen (können), wenn um sie getrauert wird. Was ist so verwerflich oder blödsinnig an dieser Denkweise? Für andere mag die Idee, Krafttiere um Rat zu bitten genauso anmuten.
Und nur weil, etwas nicht im europäischen Weltbild vorkommt und man gerne an der Freiheit der Seele festhält, heißt es nicht, dass es nicht so ist. Glaube formt Realität. Und wenn ich glaube, meine Seele geht nur weiter, wenn genug um sie trauern, dann ist das die Realität meiner Seele und trifft somit ein.
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Beitrag von AKSEL »

Wingman hat geschrieben:Halte ich auch für Blödsinn.
So krass wollte ich es nicht ausgedrückt haben ... die Fragen sollten keine implizite Meinung enthalten ... Hat sich wohl so angehört.
Wingman hat geschrieben:..., denn das Denken erschafft die Realität. Wer eine religiös geprägte Vorstellung hat, wird wohl erstmal an den Orten landen, mit denen er am meisten Resonanz aufbauen kann (z.B. ein kollektives Konstrukt in der Form der christlichen Paradies-Vorstellung). Andere hängen vielleicht in einer "Leere" fest, weil sie sich nie mit dem Tod beschäftigt haben, und sich durch eine Blockadehaltung Selbsthilfe, oder Hilfe von Außen verweigern.
Wenn ich da so an die Zeugen denke ... Unendlich lange im Paradis leben. Da wird's wohl einigen langweilig werden. Aber das sie ihr Paradis erleben werden könnte evtl. schon sein. Im Tibetischen Buch vom Leben und vom Sterben schreibt Sogyal Rinpoche genau das. Einer der die ganze Zeit nur seinen Job im Kopf hat wird auch nach dem Tod noch im Büro sitzen.
Wingman hat geschrieben: Mit der Trauer anderer Leute hat das IMHO absolut nichts zu tun, da Trauer in gewisser Weise auch eigennützig ist (so hart das klingt). Die Trauernden bedauern nicht den Verstorbenen (wofür auch?), sondern den Umstand, das er nicht mehr bei IHNEN sein kann.
Genau das ist mir in letzter Zeit auch durch den Kopf gegangen. Zumindest in vielen Fällen wird das so sein. Aber wenn die gestorbene Person, sofern dies möglich ist, mitbekommt das sie betrauert wird könnte sie das vielleicht zur Besinnung bringen. Dann wäre das was der Schamane sagte schon Sinnvoll.
Juvi hat geschrieben:Und wenn ich glaube, meine Seele geht nur weiter, wenn genug um sie trauern, dann ist das die Realität meiner Seele und trifft somit ein.
Da kannst du recht haben. Aber ich glaube nicht unbedingt das meine Seele vom meinen Hinterbliebenen in einer Art und Weise betrauert wird die mir nutzt. Ich denke es muss eine andere Art von Trauer als die von Wingman und mir erwähnte betrieben werden. Eine, die weniger vom Festhalten und Nachtrauern geprägt ist. Im Buddhismus und in vielen anderen Religionen wird ja viel getan damit die Toten den richtigen Weg finden. Ich kann mir nur nicht vorstellen das, >sich an die Toten klammern< das richtige für diese ist.
Sogyal Rinpoche hat geschrieben:Es ist vielleicht der dunkelste und beunruhigendste Aspekt der modernen Zivilisation, dass sie das, was wir in Wirklichkeit sind nicht zur Kenntnis nimmt und sogar unterdrückt.
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Beitrag von Wingman »

Juvi hat geschrieben:
Halte ich auch für Blödsinn.
Und nur weil, etwas nicht im europäischen Weltbild vorkommt und man gerne an der Freiheit der Seele festhält, heißt es nicht, dass es nicht so ist. Glaube formt Realität.
Wenn Glaube Realität ist, was ist dann Wissen? Oder andersum: Wie kann Glaube (eine Mischung aus vielen Annahmen und einigen Gewißheiten) die Grundlage der Realität sein (falls du darauf hinaus möchtest), wenn die Realität erst erschaffen werden muß, und Glaube per Definition erst durch Annahmen und Vermutungen entsteht? Irgendwie paradox, oder hab ich da einen Denkfehler?
Und wenn ich glaube, meine Seele geht nur weiter, wenn genug um sie trauern, dann ist das die Realität meiner Seele und trifft somit ein.
Aus dem Blickwinkel ist das natürlich richtig. Dann führt das IMHO allerdings wieder zur Stagnation, weil man sich dadurch selbst fesselt. Jedenfalls sehe ich das in dem Fall so (bzw. sehe keinen Nutzen in solchen Mustern). Aber bei Bewußtseinsdingen kann man natürlich nichts völlig objektivieren, weshalb jeder nach seiner Affinität vorgehen sollte. ;)
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