Positives Denken - Bringt es was, oder ist es Eso-Gewäsch?

Wie entwickelt man das eigene Bewusstsein weiter? Kritische Betrachtungen und Selbstreflexionen. Diskussionen über Philosophie, Psychologie, Alltagserfahrungen, neue Perspektiven.
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Amillea
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Positives Denken - Bringt es was, oder ist es Eso-Gewäsch?

Beitrag von Amillea »

Hallöchen,

ich hab mich am Freitag mit einem Freund über unsere jeweiligen Grundeinstellungen unterhalten. Darüber, ob wir positiv an die Dinge gehen, oder eher negativ. Er sagt von sich, er wäre ein eher negativ gepolter Mensch, was durch seine Erfahrungen käme.
Ich hingegen bin ein eher positiv gepolter Mensch, obwohl ich, wie jeder andere auch, negative Erfahrungen gesammelt habe und nicht zu den etwa 2% unserer Gesellschaft gehöre, die behütet und fern allen Bösen aufgewachsen sind.

Wir haben dann angefangen unsere Leben zu vergleichen, soweit man das kann. Und bei dem Gespräch ist mir aufgefallen, dass ich, selbst wenn ich etwas negatives erzählt habe, bei den meisten Dingen direkt danach irgend etwas Positives aus der Erfahrung ziehen konnte.
Ihm ist im Laufe des Gesprächs aufgefallen, dass ich mein Leben nicht als "es wird besser" oder "es wird schon werden" oder "alles wird gut" beschreibe, sondern sage "Ich vertraue denen da oben, auch wenn ich auf die Nase falle, denn mein Leben ist toll."
Wenn ich etwas Negatives erfahre, dann bin ich auch erstmal depremiert und wer mich kennt weiß, dass ich auch mal an absoluter Überforderung leide, was die Dinge angeht, die auf mich einprasseln. Aber das sind nur Phasen und die dauern selten mehr als ein, zwei Tage. Danach steh ich wieder auf, bin dankbar für die Leute, die mich in der Zeit unterstützt haben und geh weiter.

Ich weiß, dass viele Menschen Dinge in ihrem Leben haben, die es ihnen sehr sehr schwer machen, positiv über das Leben und das drumherum zu denken.
Und ich stell mir die Frage, ob sie damit wirklich in einem Teufelskreis hängen, ob es wirklich so ist, dass sie aus ihren persönlichen Katastrophen einen Ausweg finden könnten, wenn sie daran glauben würden, das er bereits da ist. Meine persönlicchen Erfahrungen sagen "ja" aber ich würsste gern, welcche Erfahrungen andere damit haben.

Wie seht ihr das? Ist es so, dass die Art zu denken das Leben beeinflussen kann? Oder kann man mit der Idee auf dem Esomarkt super Geld verdienen, aber im Grunde ist da nichts dran... entweder das Leben ist toll, oder es ist es eben nicht. Und ich muss auch gestehen, ich bin nicht mutig genug, um zu sehen, ob negatives Denken mein Leben negativ beeinflussen würde ;).
Und wenn Sie mich suchen: Ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf. Genauer gesagt, auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik. Gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie. Also nur, falls Sie mich suchen.
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CORNHOLIO
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Beitrag von CORNHOLIO »

Ich habe früher viele negative Erfahrungen gesammelt und genau wegen denen bin ich eher immer positiv. Ich denke dass übertriebenes positiv sein auch nicht gut ist da es Menschen nerven kann genau so mit dem zu sehr negativ sein. Beides ist wichtig wobei wenn man zum Beispiel eine Arbeit verrichten muss die einem überhaupt nicht gefällt sollte man versuchen positiv zu denken dann geht auch alles viel leichter und schneller weil man an sich selbst glaubt jedenfalls ist es bei mir so. Aber dieses "du musst positiv denken damit du erleuchtet wirst.." oder sowas ähnliches finde ich einfach nur übertrieben und hindert den Menschen daran sich selber zu erkennen. Nur meine bescheidene Meinung.
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secretocean
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Beitrag von secretocean »

Balance ist wichtig, schätze ich. Einseitiges Denken engt ein. Man muss positive und negative Gedanken zulassen, bewusst durchdenken und ihre Kraft in sinnvolle Bahnen lenken.

Wenn ich sauer bin, kann ich diesen Ärger sinnfrei rauslassen.
Oder ich kann ihn nutzen, um aus dieser Emotionalität heraus möglicherweise eine Problemlösung zu finden, die ich nur aus der Rationalität heraus niemals gefunden hätte.

Schlangengift kann töten und heilen. Negative Gedanken können konstruktiv oder destruktiv sein. Ich kann ein Messer benutzen, um ein Brot zu schneiden und mich zu ernähren, oder um einen anderen Menschen zu töten.

Es kommt darauf an, wie man damit umgeht.
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Yvannus
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Beitrag von Yvannus »

Ach negativ sein hat auch seine schönen Seiten. Paradox? Nein.
Aber einer muß ja die Waage im Gleichgewicht halten und gegen die "ich-seh-alles-rosarot-und-positiv-hüpf-hüpf-Leute" wirken :)

In einem habt ihr aber recht: Einfach nur Pessimismus ist nicht der Schlüssel. Wichtig ist es in seinem Pessimismus positiv auf andere zu wirken. Dann geht man nämlich selbst nciht daran kaputt. Es ist schwierig zu erklären, aber ich habe festgestellt, daß aus dieser Einstellung alle Niederschläge auch etwas interessantes und spannendes haben. Und ich glaube es macht süchtig.

Übrigens Vertrauen auf "die da oben". Habe ich nicht und will ich nicht haben. Ich für meinen Teil versuche "die da oben" zu übervorteilen (betrügen hört sich so negativ an *g*). Wahrscheinlich wird irgendwann ein Blumentopf und ein Wal auf mich fallen, aber bis dahin sehe ich mich als Spieler an :) Wichtig ist nur, daß man gut würfelt.

Und wenn ich mit meiner unastehlichen Art und Weise im großen Getriebe dieses Universums, welches ich aus tiefstem Herzen verabscheue, bin, und es wegen mir manchmal knirscht, dann bin ich hoch zu frieden und darf stilecht ein bisschen wahnsinnig vor mich hinkichern.

Ehrlich gesgat glaube cih schon, daß ich immer mal wieder einen tritt in die Weichteile bekomme und versinke dann im Selbstmitleid, aber wenn ich realistisch bin, dann verdiene ich das auch, und stehe wieder auf.
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Amillea
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Beitrag von Amillea »

Naja... ich finde die Vergleiche mit einem Brotmesser und Schlangengift mehr als holprig *grins*

Aber im Grunde genommen heißt das doch, das man sich besusst entscheiden muss, was man nun mit seinen Gedanken und Gefühlen macht, oder?
Und wenn Sie mich suchen: Ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf. Genauer gesagt, auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik. Gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie. Also nur, falls Sie mich suchen.
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Beitrag von secretocean »

Juvi hat geschrieben:Aber im Grunde genommen heißt das doch, das man sich besusst entscheiden muss, was man nun mit seinen Gedanken und Gefühlen macht, oder?
Ja, im Grunde genommen schon. Es bedeutet, dass man Kontrolle über seine Gedanken und Gefühle haben muss. So gut es eben machbar ist. Negative Gedanken und Emotionen können konstruktiv genutzt werden, wenn man ihre Energien in besser kontrollierbare Bahnen lenken kann. Unkontrolliert, unbegrenzt sind diese Energien sehr zerstörerisch von ihrer Natur her.
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Beitrag von tRife »

Egal ob es stimmt oder nicht.
Gibt da einen Spruch.

Optimisten haben nicht öfter recht als Pessimisten. Nur sie leben froher.

Wenn das Glas immer halb voll ist, und nicht halb leer, fällt einem das Leben denke ich schon etwas leichter. Wenn man auch die negativen seiten akzeptiert, und nicht darauf hinarbeitet, dass negatives nicht enstehen kann (das kann man ja nicht verhindern), dann ist man nicht enttäuscht, und akzeptiert das Leben so wie es ist. Anders ist man meiner Meinung nach sowieso Selbstmordgefährdet.
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Beitrag von CORNHOLIO »

Das erinnert mich jetzt an die Latella Werbung wo so ein Typ über Sachen singt die ihn nerven und dann halt singt "Pfeif drauf lass die Sonne ein und schenk dir ein Latella ein". Irgendwie passt das doch irgendwie dazu. So ein Optimist wäre ich nähmlich auch gerne ^^

Wer die Lieder nicht kennt kann es sich hier anhören: http://www.pfeifdrauf.at/radiospots.php ist recht witzig.
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Abbadon
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Beitrag von Abbadon »

Also... ich hab meine eigenen Erfahrungen mit diesem Problem auch gesammelt... zumindest einige :)

Für mich persönlich scheine ich eher der Typ zu sein, den mancher als "unverbesserlichen Optimisten" bezeichnet. Oder zumindest sehe ich mich selbst manchmal so *gg*. Es gibt und gab in meinem Leben immer wieder Situationen (womit ich auch länger andauerndes meine), in denen ich mir denke, "die Welt kann mich mal, die today and live tomorrow". Aber nach einiger Zeit denke ich daran zurück und stelle fest, was mir diese "beschissene Situation" gebracht hat. Daß ich vielleicht einiges lockerer sehe, daß ich mich nicht mehr drüber aufregen muß, wobei ich mir auch manchmal ziemlich ignorant vorkomme *g*. Egal was kommt, ich werd's schon irgendwie überleben (auch oder vor allem im geistigen Sinne) und "was mich nicht umbringt, macht mich hart" bzw. zeigt mir, welche Wege es noch gibt.

Naja, vom Eso-Zeugs wie "sieh' alles positiv, die Welt ist doch so schön und bunt und toll und ..." - hauptsache man streicht alles "Böse" und "Schlechte" 'raus... dafür hab ich, ehrlich gesagt, kein Verständnis :twisted:
Es gibt nur Gutes, wenn man es tut.

Alles, was Du lernst, ist wie heißes Wasser, das abkühlt, wenn Du es nicht ständig wärmst.
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Surflamy
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Beitrag von Surflamy »

nach meiner Erfahrung die letzten tagen über - ja es hilft (sogar extrem^^)
Habe den Schultag und insgesamt den Ganzen Tag prima bestanden - sonst ging es mir immer nicht so gut und ich hatte öfters Beschwerden.habe mal meine Gedanken sozusagen überwacht und merkte das ich mich unbewusst immer selbst runtermache mit aussagen wie :"ich schaff das doch sowieso nie..." etc. - wenn man positiv denkt geht es einem allgemein besser ;) habe sogar bemerkt das das die Schüchternheit dadurch fast ausgelöscht wird - man fühlt sich einfach besser ;)

lg surflamy
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