Naturmagie - Oder: Die Kunst, nicht nackt im Wald zu tanzen

Forum für traditionelle Herangehensweisen an grenzwissenschaftliche Phänomene.

Moderator: Moderatoren

Antworten
Benutzeravatar
Amillea
Grenzenlosigkeit
Grenzenlosigkeit
Beiträge: 1200
Registriert: Mo 4. Sep 2006, 17:01
17

Naturmagie - Oder: Die Kunst, nicht nackt im Wald zu tanzen

Beitrag von Amillea »

Naturmagie - Oder: Die Kunst, nicht nackt im Wald zu tanzen

Im Gegensatz zur Ritualmagie ist Naturmagie wesentlich freier und an weniger Regeln und feste Abläufe gebunden.
Die Magie der Natur ist ursprünglich, wild und unberechenbar. Naturmagie arbeitet mit der Erde als Wesen und den Elementen als Energien. Das kann auch mal dazu führen, dass man während der Anrufung des Elementes Wasser in einem Platzregen steht und nach einigen Sekunden auch das Element Erde sehr deutlich spürt, nämlich in Form von Matsch, der sich schmatzend um die Füße legt. Ein echter Naturmagier lässt sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen, ebenso wenig wie von aufkommenden Winden, die versuchen, das Regenwasser frontal gegen einen klatschen zu lassen. Ernsthaft, wer die Möglichkeit hat, diese Erfahrung zu machen, sollte das tun. Zieht nur vorher die Schuhe aus.

Apropos Schuhe ausziehen, eine kurze Exkursion zum Thema Keidung:
In Deutschland gilt es als sittenwidrig, nackich durch den Wald zu laufen. Deswegen sollte die ursprüngliche Natur in Kleidung erlebt werden, selbst wenn es nur ein Badeanzug oder Bikini oder eine Badehose ist. Auch nachts sind noch Förster unterwegs und auch Hundebesitzer sind nicht alle immer so diskret, dass sie nicht die Polizei rufen und sich über Erregung öffentlichen Ärgernisses beschweren. Also, vermeide unnötigen Stress und lass die Unterwäsche an.

Aber wieder zurück zum eigentlichen Thema.
Naturmagie stärkt die Verbindung zur Natur und den Elementen selber und es ist deswegen vorteilhaft, sie auch draussen auszuüben, oder zumindest eine Zimmerpflanze im Raum zu haben.

Elemente selber sind ein wichtiger Bestandteil dieser Magieform, denn sie sind überall zu finden und haben überall Repräsentanten. Das bedeutet, das man auch spontan ein wundervolles Ritual aus dem Ärmel schütteln kann, wobei hier nicht die minutiös durchgeplanten und von Planetenstellung und Planetenstunde abhängigen Riesenrituale gemeint sind, sondern zB die kleinen schlichten, die man auch in einer U-Bahn, oder am Arbeitsplatz machen kann.
Wer allerdings die durchaus sehr kraftvolle Energie des Mondes benutzen möchte, der sollte doch schon mal in den Kalender schauen, um zu sehen, welche Art von Energie gerade da draußen herrscht.

Wälder zB eignen sich sehr gut für Rituale. Die Energie eines Waldes, bzw. die Energie der Bäume, lädt regelrecht dazu ein, sich mit der Natur verbunden zu fühlen und den Puls der Erde zu spüren. Es reicht, sich auf die Wurzeln eines Baumes zu setzen und zu spüren, was er einem mitteilt. Trommeln sind auch eine schöne Art, Magie in der Natur zu wirken, da der Klang Bereiche unseres Bewusstseins anregt, die wir sonst weniger wahrnehmen und zum Teil ganz verdrängen.
Da Natur ursprünglich ist und uns emotional von den Zwängen unsere Gesellschaft für einen Moment löst, kann auch wildes Tanzen oder lautes Singen im Wald eine Art der Naturmagie sein.

Doch was ist mit den Menschen aus der großen, weiten Stadt? Mitten im Ruhrgebiet einen Wald zu finden, der nicht von Horden schreiender Kinder, Hundehaltern und Joggern bevölkert ist, grenzt an ein Wunder.
Aber auch hier gibt es keinen Grund zur Panik: Auch die Stadt trägt den Kern der Natur in sich.
Es mag schwer sein, auf einem Platz aus Beton in einem Stadtpark, voller Menschen und Enten fütternder Kinder seinen Zugang zu Gaia, zur Mutter Erde, zu finden, aber es ist möglich. Es ist wie eine sportliche Herausforderung, wenn wir uns klar machen, das Beton auch aus Sand und Gestein besteht, angereichert mit Wasser und einigen Stoffen, die zwar spannend für Chemiker sind, aber nicht wichtig für den Bezug zur Natur.
Leg einmal die Hände auf sonnenbeschienenen Beton und spüre die Wärme und Kraft, die in ihm gespeichert ist.
Man findet in der Stadt auch Bäume, an dessen Stamm man sich lehnen kann, um n achzufühlen, was der Baum einem vermittelt.
Die Stadt verlangt mehr Aufmerksamkeit von uns. Es ist lauter, dreckiger und wenn man mal ein Fleckchen Wiese gefunden hat, muss man auf eventuelle Hundehäufchen acht geben. Aber diese Aufmerksamkeit, die zu Beginn unheimlich anstrengend sein kann, wird irgendwann eine wertvolle Lektion sein. Wenn dich ein hupender LKW nicht mehr aus der Fassung und Ruhe bringt, dann weißt du, dass du deinen Geist unter Kontrolle hast und wirklich gut bist.

Grünflächen und Bäume könnten Privatbesitz sein. Sei vorsichtig, auf wessen Grundstück du gehst und auf wessen Wiese du dich setzt. Es ist eine Sache, die Magie der Natur auszuüben, wenn niemand versucht einen Anspruch auf den Platz zu erheben, aber es gibt gerade in Deutschland sehr verstaubte Bodenbesitzer, die ziemlich wütend werden können.

Und zu guter Letzt: Pack eine Decke ein, such dir einen schönen Ort und lass dich von der Energie der Natur leiten.
Und wenn Sie mich suchen: Ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf. Genauer gesagt, auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik. Gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie. Also nur, falls Sie mich suchen.
(Bernd das Brot)

Just lost in meditation...
Benutzeravatar
Ragnara
Inkarnation
Inkarnation
Beiträge: 103
Registriert: So 25. Mär 2007, 20:38
17
Kontaktdaten:

Beitrag von Ragnara »

Interessanter Text...
und gar nicht mal sooo weit von der Elementarmagie entfernt, mit der ich manchmal spiele.
http://www.infinitewithin.de
Infinite Within - Forum für Psi, Bewusstsein und Magie.
Elysium
auf der Reise
auf der Reise
Beiträge: 96
Registriert: Sa 4. Aug 2007, 16:54
16
Wohnort: DE/NRW

Beitrag von Elysium »

Es war eine Freude, den Text zu lesen, da ich in den letzten Wochen häufiger in unseren (wenig besuchten) Wald gegangen bin, und es wirklich unbeschreibbar schön war... beim letzten Male habe ich mich für 50 Minuten an einen Baum gesetzt und einfach nur genossen, wie schön der Wald ist, und zweitens, dass ich *endlich* mal vollkommen alleine bin. Andere Details treffen genauso über ein...

Meine Eltern kommen zwar nur selten in mein Zimmer, aber manchmal eben doch, manchmal läuft jemand im Flur herum, manchmal rufen irgendwelche Pflichten, manchmal kommt Krach von draußen... und ich wohne schon auf einem abgelegendem Land. Es ist wundervoll, komplett allein durch einen Wald zu gehen, nicht nur auf den Wegen.
..:: This message has passed the Gates of Elysium ::..
Benutzeravatar
Amillea
Grenzenlosigkeit
Grenzenlosigkeit
Beiträge: 1200
Registriert: Mo 4. Sep 2006, 17:01
17

Beitrag von Amillea »

Vielen Dank für die Blumen *sing*


Elysium, ich kenn das Problem. Ich wohn ja nicht alleine und selbst meine Katzen treiben mich manchmal in den Wahnsinn *gg*.
Als ich noch bei meinen Eltern gewohnt hab, hab ich immer die 3 Stunden in der Woche genutzt, wenn sie einkaufen waren. Das ging eigentlich recht gut :).


Ragnara, Naturmagie und Elementmagire sind ja eng miteinander verwoben. Deswegen ist es schon logisch, wenn der Text nah an der Elementmagie liegt.
Und wenn Sie mich suchen: Ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf. Genauer gesagt, auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik. Gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie. Also nur, falls Sie mich suchen.
(Bernd das Brot)

Just lost in meditation...
Benutzeravatar
Ragnara
Inkarnation
Inkarnation
Beiträge: 103
Registriert: So 25. Mär 2007, 20:38
17
Kontaktdaten:

Beitrag von Ragnara »

Habe nie was anderes behauptet...
wobei ich schon erst überlegen musste, ob du damit wohl etwas Synonymes bezeichnest oder ob das schon generell was anderes ist.
http://www.infinitewithin.de
Infinite Within - Forum für Psi, Bewusstsein und Magie.
Benutzeravatar
Aine
Energiewirbel
Energiewirbel
Beiträge: 6
Registriert: Mo 17. Aug 2015, 20:49
8
Wohnort: Wuppertal

Beitrag von Aine »

Ich mag die Naturmagie und der Wald ist praktisch mein zweites Zuhause, so wie mein Garten. Ich liebe Bäume sehr. Wir haben hier im Garten einen Apfelbaum stehen, der schon einige Jahre keine Früchte mehr getragen hat. Ich habe mich dann mal ein wenig um ihn gekümmert. Ihn umarmt, seine Rinde gestreichelt und ihm gesagt, dass er auch ohne Früchte ein wunderschöner Baum ist.
Joa, jetzt hängt er voller Äpfel. Das erste Mal seit Jahren. Es muss ja nicht unbedingt was mit meinen Berührungen zu tun haben aber ich freue mich trotzdem sehr darüber :).
Benutzeravatar
Wingman
Administrator
Administrator
Beiträge: 4165
Registriert: Mo 4. Sep 2006, 00:00
17
Wohnort: Zeit/Raum-Illusion
Kontaktdaten:

Beitrag von Wingman »

Deine Gegend hat ja jetzt nicht so die gewaltigen Waldgebiete. Ich empfehle auf jeden Fall mal einen Ausflug in die Nordeifel (Hürtgenwald, Hohes Venn, Nationalpark Eifel...) oder ins Siebengebirge (zwischen Bonn und Remagen). Wenn du noch nicht dort warst, wirst du es lieben. :)


(Uff, war das höllisch heiß und weit... :D)
Selbsterfahrung - der kleine, aber feine Unterschied zwischen Wissen und Weisheit.
- Wingman (2013)

T-R-P-a-RV™ (Temporal-Reversives-Prädestinationsparadoxes asoziatives Remote Viewing) :P
Benutzeravatar
Aine
Energiewirbel
Energiewirbel
Beiträge: 6
Registriert: Mo 17. Aug 2015, 20:49
8
Wohnort: Wuppertal

Beitrag von Aine »

Da hast du Recht, Wuppertal ist jetzt nicht die grünste Stadt. Ich habe das Glück in Beyenburg zu wohnen und habe einen schönen Wald direkt vor der Tür.

Hach, das Video ist wunderschön. Danke dir. Muss ich wohl wirklich mal hin.
Benutzeravatar
Wingman
Administrator
Administrator
Beiträge: 4165
Registriert: Mo 4. Sep 2006, 00:00
17
Wohnort: Zeit/Raum-Illusion
Kontaktdaten:

Beitrag von Wingman »

Aine hat geschrieben:Hach, das Video ist wunderschön. Danke dir. Muss ich wohl wirklich mal hin.
Ja, es hat schon eine spezielle Energie. Der Hürtgenwald hat natürlich auch seine Schattenseiten, wegen der Vergangenheit (größte Waldschlacht des zweiten Weltkrieges). Da gibts einen Bereich, wo es mich selbst bei hellem Sonnenschein irgendwie gruselt. Seit letztem Jahr bin ich ca. 17 mal in der Gegend wandern gegangen, und habe so meine speziellen, ungestörten Örtchen gefunden *g*. Das hatte ich auch ein bisschen mit Remote Viewing verbunden:
Wingman's RV-Blog: Wandern mit Remote Viewing

Meine Lieblingsnaturfotos (größtenteils aus der Gegend) findet man eh hier:
http://www.s8472.deviantart.com/gallery/
Selbsterfahrung - der kleine, aber feine Unterschied zwischen Wissen und Weisheit.
- Wingman (2013)

T-R-P-a-RV™ (Temporal-Reversives-Prädestinationsparadoxes asoziatives Remote Viewing) :P
Antworten