Geklontes Fleisch und die Ethik

Wie entwickelt man das eigene Bewusstsein weiter? Kritische Betrachtungen und Selbstreflexionen. Diskussionen über Philosophie, Psychologie, Alltagserfahrungen, neue Perspektiven.
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Amillea
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Geklontes Fleisch und die Ethik

Beitrag von Amillea »

Gestern im Radio hab ich vom Vorstoß der EU gehört, Klonfleisch im weitesten Sinne (ich glaub es ging um das Fleisch der Nachkommen von geklonten Tieren) zu erlauben. Ob das Ganze durch das Europaparlament abgesegnet wird ist zwar unwahrscheinlich, aber das ein armer Mann im Rollstuhl unser Leben so verkompliziert hätte auch nie einer gedacht...

Auf jeden Fall grübel ich seit heute Morgen darüber nach, ob es für mich okay wäre, Fleisch geklonter Tiere oder deren Nachkommen zu essen.
Ich glaube daran, dass das Göttliche in allem ist und das auch alles beseelt ist (Animismus), aber der Gedanke, ein geklonte Steak zu essen ist merkwürdig.

Was mich so verwirt: ich kann nichtmal genau sagen, woran das liegt. Rein von meinem Glauben her dürfte das kein Problem sein, denn wenn das Göttliche in allem ist, dann ist ein Klonschweinchen genauso viel wert wie ein "normales" Schweinchen.
Wieso dann diese Scheu davor? Liegt es am Thema "Klonen" selber? Daran wie erschreckend die Möglichkeiten der Menschheit sind, obwohl die Menschen gar nicht die Reife besitzen, damit umzugehen?
Wie steht ihr dazu? Wäre es euch egal, wenn euer Steak ein Klon ist? Oder wenn seine Eltern Klone waren?
Und wenn Sie mich suchen: Ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf. Genauer gesagt, auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik. Gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie. Also nur, falls Sie mich suchen.
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Beitrag von Regor »

Gute Frage eigentlich.

Ich persönlich würde kein Klonfleisch essen, wenn ich es denn wüsste. Egal ob es nun das Fleisch eines direkt geklonten Tieres oder das Fleisch eines Nachkommens geklonter Eltern ist.
Das ist grösstenteils eine intuitive Antwort, ich habe kein gutes Gefühl dabei.
Nicht weil ich das Essen von Klonfleisch per se verwerflich fände, sondern weil ich damit indirekt das Klonen unterstützen würde.
Auch mit dem Klonen habe ich aus neutralem Blickwinkel erstmal kein Problem, allerdings habe ich das Gefühl, dass den Menschen dazu bisher einfach die geistige und ethische Reife fehlt. Jedenfalls drängt sich mir dieses Gefühl auf wenn ich auf die bisher noch kurze Klongeschichte zurückschaue.

Alles in allem eine sehr subjektive und intuitive Meinung.

Regor
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Amillea
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Beitrag von Amillea »

Ich kann das sehr gut nachvollziehen... mir macht es auch ein bisschen Angst, wie die Entwicklung weitergehen könnte, denn die Menschen haben in Bezug auf mächtige Werkzeuge noch keine besondere Reife an den Tag gelegt... oder zumindest erstmal wie kleine Kinder Unsinn getrieben und danach Reife gezeigt.
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Beitrag von Wingman »

Zugute halten muß ich der Menschheit, das wir noch keinen Atomkrieg hatten, obwohl die Spielzeuge dafür seit knapp 65 Jahren zur Verfügung stehen *g*.
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Beitrag von Amillea »

Naja aber Nagasaki (wahrscheinlich 74.000 Tote) und Hiroshima (circa 240.000 Tote, inklusive Opfer der Spätfolgen) sprechen schon für sich...

http://de.wikipedia.org/wiki/Atombomben ... d_Nagasaki
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Beitrag von Wingman »

Das ist war aber kein Atomkrieg, sondern ein einzelnes Ereignis (im Gegensatz zu einem atomaren Weltkrieg). Natürlich ist ein solches Ereignis schon eines zuviel, aber vielleicht setzte es auch das notwendige Mahnmal, um weitere Atomschläge seitdem zu verhindern (offiziell jedenfalls). Politisches Säbelrasseln gab und gibt es in dem Bereich oft, jedoch ist das noch kein Praxiseinsatz.
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Beitrag von Amillea »

Ich hab das auch eher auf die Dummheit der Typen bezogen, die die Spielzeuge eingesetzt haben. Das mag ein Mahnmal gewesen sein, aber war es wirklich nötig? Konnte man nicht vorher wissen, wie grausam diese Waffe ist?
Und ich weiß nicht, obs mit der Gentechnik nicht genauso ist... wenn erst was schlimmes passiert ist, ist es vielleicht zu spät.
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Beitrag von Wingman »

Juvi hat geschrieben:Ich hab das auch eher auf die Dummheit der Typen bezogen, die die Spielzeuge eingesetzt haben. Das mag ein Mahnmal gewesen sein, aber war es wirklich nötig? Konnte man nicht vorher wissen, wie grausam diese Waffe ist?
Und ich weiß nicht, obs mit der Gentechnik nicht genauso ist... wenn erst was schlimmes passiert ist, ist es vielleicht zu spät.
Achso, ok. Da wären wir dann wieder bei Eigenverantwortung, und so sehe ich das auch bei Gentechnik (allgemein gesehen, nämlich zum Klonen speziell hab ich noch keine Meinung).

Wenn wir verantwortungsvoll damit umgehen, können z.B. Erbkrankheiten eliminiert werden. Um mal gleich der Eugenik den Wind aus den Segeln zu nehmen; es geht nicht darum, irgendwas "auszumerzen", das nicht in ein pseudowissenschaftlich gerechtfertigtes Ideal paßt. Vielmehr könnten auch Leute mit vererbbaren Krankheiten / Behinderungen dank Gentechnik gesunde Kinder bekommen, weil die fehlerhaften Gene noch vor der Geburt korrigiert werden könnten. Das stünde dann völlig dem Gedankengut entgegen, das aus dem Mißbrauch solcher Vorstellungen hervorgeht (z.B. Sterilisation von als "unwert" ettiketiertem Leben, was übrigens nicht nur in Nazi-Deutschland beliebt war, sondern zu der Zeit auch ganz massiv in den USA betrieben wurde).

Wie gesagt, Eigenverantwortung ist essenziell. Ansonsten ist Gentechnik so neutral wie ein Küchenmesser; man kann es als Werkzeug zum positivem Nutzen verwenden (Essen zubereiten), oder man kann es mißbrauchen, um zu schaden (jemanden erstechen).
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Beitrag von tRife »

naja ich würds auch nicht essen. weil ichs nicht unterstützen wollen würde. ich denke dabei an stargate und die asgard, welche über eine lange zeit eine degeneration der gene haben.
alleine durch die extremen züchtungen sind die ganzen tiere nicht mehr so gesund wie sie sein sollten, können aber dafür 11.000 liter milch im jahr geben... der mensch mischt sich schon jetzt zu sehr in die natur ein...
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Beitrag von Amillea »

Hmm... das mag sich merkwürdig anhören, aber wieso sollten genetisch bedingte Behinderung "ausgemerzt" werden? Ich will nicht grausam wirken oder gleichgültig, aber es ist doch natürlich, dass es Mutationen gibt, sowohl negative, als auch positive.
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