Lehren des Buddha (Buddhismus)

Forum für traditionelle Herangehensweisen an grenzwissenschaftliche Phänomene.

Moderator: Moderatoren

Antworten
General Pepper

Lehren des Buddha (Buddhismus)

Beitrag von General Pepper »

Ich lese zur Zeit hin und wieder mal Texte im Pali Kanon. Interessant finde ich, dass Siddhartha gautama (Buddha) die Existenz einer Seele deutlich verneint. Gleichzeitig ist aber von einem ewigen Kreislauf der Wiedergeburt (Samsara) die Rede. Die Frage ist nun: Was genau wird dann wiedergeboren, wenn es keine Seele gibt?

"Der Glaube an eine wirkliche und beharrende Ichheit, Persönlichkeit oder an eine "ewige Seele" muß daher angesichts der ausnahmslosen Veränderlichkeit und Bedingtheit alles Geschehens als eine bloße Illusion gelten."

Quelle: Pali Kanon
Benutzeravatar
Wingman
Administrator
Administrator
Beiträge: 4165
Registriert: Mo 4. Sep 2006, 00:00
17
Wohnort: Zeit/Raum-Illusion
Kontaktdaten:

Beitrag von Wingman »

Je nachdem, wie man "Seele" definiert. Im Sinne einer unveränderlichen Kernpersönlichkeit, die nur Erfahrungen macht, oder als interaktive, dynamische Bewusstseinseinheit? Da ich so ein Differenzierungsfan bin, sage ich einfach mal, es ist beides drin. Zum einen viele Seelenteile, welche in sich tatsächlich die individuelle Essenz aus ihren gemachten Erfahrungen (Inkarnationen) sind, zum anderen in ihrer Ganzheit ein dynamisches Kollektivwesen (höheres Selbst / Ich-Dort). Aber es ist nach wie vor beides; Individuen und Kollektivbewusstsein. Das "Ich" verschwindet so gesehen nicht, sondern wird nur ergänzt. Aber natürlich verändert sich die "Ich-Identität" mit den Erfahrungen und Erkenntnissen die man macht.

Der Buddhismus ist sicherlich etwas "wissender", als jüngere Weltreligionen, aber er hat offensichtlich auch nur ein winziges Fragment des "Ganzen" verstanden. Schubladensysteme sind immer eine Einschränkungen, aber bis zu einem gewissen Entwicklungsgrad braucht man sie natürlich, um eine Ausgangsbasis und etwas zum festhalten zu haben.
Selbsterfahrung - der kleine, aber feine Unterschied zwischen Wissen und Weisheit.
- Wingman (2013)

T-R-P-a-RV™ (Temporal-Reversives-Prädestinationsparadoxes asoziatives Remote Viewing) :P
Nightrat
Bewusstsein
Bewusstsein
Beiträge: 24
Registriert: Di 10. Jul 2012, 21:37
11

Beitrag von Nightrat »

Der Begriff der Seele ist wohl einer der unschärfsten Begriffe überhaupt. Insofern ist die Verwendung dieses Begriffs immer problematisch. Je nach Religion wird darunter was anderes verstanden. In der von dir zitierten Übersetzung steht Seele für etwas das unvergänglich ist und unser Selbst, unser Ich ausmacht. Klingt für mich zumindest so.
Seele in diesem Sinne gibt es für den Buddhismus tatsächlich nicht, da für den Buddhismus alles vergänglich und nichts von Dauer ist, somit können wir auch keine ewige Seele haben.

Für den Buddhismus werden unsere mentale Muster wiedergeboren. Unsere mentalen Muster kann man auch als Geist oder Psyche bezeichnen. Die sind aber vergänglich. Jeder denkt und fühlt heut anders als vor zum Beispiel 10 Jahren.

Wir unterteilen den Menschen normalerweise in Körper, Geist und Seele. Mir war nie klar, welche Argumente man für die Existenz einer Seele anführen soll. Körper ist klar, den haben wir, Geist ist auch klar, das sind unsere Gedanken, Gefühle und unser Bewußtsein. Beides erfahren wir. Aber Seele? Möglicherweise kann man das Bewußtsein mit der Seele gleichsetzen. Aber kann man das Bewußsein von unseren Gedanken und Gefühlen abtrennen?
curt
Bewusstsein
Bewusstsein
Beiträge: 10
Registriert: Di 8. Apr 2014, 20:09
9

Beitrag von curt »

Ich hab hier ein tolles PDF, das euch interessieren könnte: http://www.tibet.de/fileadmin/user_uplo ... Auszug.pdf
Junge, geh vom Boot weg!
Antworten