Phobiker, Kontra-Phobiker und Angstfreie

Wie entwickelt man das eigene Bewusstsein weiter? Kritische Betrachtungen und Selbstreflexionen. Diskussionen über Philosophie, Psychologie, Alltagserfahrungen, neue Perspektiven.
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Wingman
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Phobiker, Kontra-Phobiker und Angstfreie

Beitrag von Wingman »

Aus Anlass zum Ende des Jahres 2020 ein paar Beobachtungen (teilweise aus RV-Sessions inspiriert): Zur Zeit lassen sich drei wesentliche Gruppen bzw. Ausrichtungen bei den Menschen beobachten...


Phobiker (= Angst-Denken, Untertanen-Haltung)

Die Gruppe der Phobiker definiert sich dadurch, ihr Denken, Fühlen und Handeln durch Angstmechanismen bestimmen zu lassen. Das sind sowohl von Außen kommende Angst-Triggerungen, als auch innere Angstmuster, die nicht reflektiert bzw. ins Bewusstsein geholt werden. Dadurch sind diese Menschen in verschiedenen Abstufungen leicht durch allgemeine und gezielte Angstmache bzw. permamente Angstberieselung steuerbar (ein regelrechter "Fluss der Angst").

Sie zeigen eine untertänige Haltung gegenüber den Autoritäten, die Ängste instrumentalisieren, und scheuen sich auch nicht, in deren Auftrag unethisch zu handeln (Blockwart-Mentalität, Denunziantentum). Denn dieses Handeln gibt ihnen ein Stück Sicherheitsgefühl und Kontrolle zurück, weil dadurch ein Trugschluss von Angstverringerung und geordneten Weltbildschubladen entsteht. Dummerweise sind sie in dem Fall genau der Quelle der gesteuerten Ängste zu Diensten. Und diese kann folglich nach Belieben weitermanipulieren.


Kontra-Phobiker (= Rebellen)

Kontra-Phobiker haben begonnen, die Angstmache und die Kontrollmechanismen dahinter zu hinterfragen. Sie haben sich teilweise gegen die von außen kommenden Angst-Triggerungen immunisiert und durchschauen z.B. propagandistische Mechanismen und mediale Kampagnen, die mit Emotionalisierung statt Vernunft arbeiten. Man könnte sagen, dass ein Großteil der aktuellen Gegenbewegungen (Demonstrationen, echte Oppositionen, alternative Medien etc...) dazu zählt.

Es ist ein erster Schritt zur Angstbefreiung. Was jedoch dabei meistens übersehen wird ist, dass die inneren Angst-Mechanismen noch nicht völlig aufgearbeitet bzw. bewusst gemacht worden sind. Dies kommt dabei, ebenso wie bei den Phobikern, in unterschiedlichen Abstufungen vor. Schlimmstenfalls passiert es, dass man genau zu dem wird, was man vorgibt zu bekämpfen. Denn man spielt nach wie vor auf dem Schachbrett der gezielten Angstverbreiter. Um dieses zu verlassen, müssen neben dem eigentlichen Widerstand, auch eigene Alternativen erschaffen werden. Nicht nur im Außen (Gesellschaftskonzepte etc...), sondern auch im jeweils eigenen Denken und Fühlen.

Solange man nach den Regeln des "Spielleiters" auf dessen Spielfeld agiert, wird aus der Rebellion ein fruchtloser Zyklus oder gar eine Perversion der ursprünglichen Absichten. Ein gutes Beispiel dafür sind Gruppen, die sich für antifaschistisch halten, dabei aber zunehmend extremer und totalitärer vorgehen, als es ihre vermeindlichen Gegner tun (historisches Beispiel = DDR). Wie gesagt, man wird zu dem, was man vorgibt zu bekämpfen, und somit wieder zum Instrument der Strippenzieher. Das kann ebenso für neuartige Bewegungen der Alternativen Szene eintreffen, wenn das nötige Reflektionsvermögen und die Bewusstseinsarbeit fehlt.


Angstfreie (= durchschauen äußere Angstmache und eigene Triggermechanismen)

Die momentan sicherlich kleinste Gruppe dürften die Angstfreien sein. Auch diese Definition ist natürlich wieder in Abstufungen zu sehen, denn völlige Angst- und Triggerfreiheit findet man vermutlich nur bei wenigen, hochspirituellen Meistern in irgendwelchen entlegenen Gebirgen. Die Angstfreien durchschauen die methodischen Angstmache-Mechanismen der Obrigkeit, und auch die eigenen Angst-Mechanismen. Sie gehen dadurch weder der Obrigkeit (inkl. aller medialen Kampagnen), noch ihren eigenen "Schatten" (unbewusste Mechanismen der Angst-Triggerung) auf den Leim.

Dazu gehört viel unangenehme Selbsterkenntnisarbeit (inkl. "Schattenarbeit"), Gelassenheit und ein bewusstes, zeitweises Verlassen des Angsttrigger-Spielfeldes. Denn man kann bekanntlich auch nach emotionalen Triggern (positiven und negativen) süchtig werden. Große Social Media-Plattformen machen sich dies durch raffinierte Algorythmen zunutze, die dem User intelligent zugeschnittene, emotionalisierende Inhalte liefern, wodurch er permanent getriggert und gefesselt bleibt. Nicht anders funktioniert es im gesellschaftlichen Macht- und Kontrollspiel des "Real Life".

Freiheit kommt durch Selbsterkenntnis, was in diesem Kontext vor allem das Erkennen der eigenen Angst- und Triggermechanismen beinhaltet. Warum erzeugt Außenreiz X die Emotion Y bei mir? Wieso lasse ich mich durch bestimmte Dinge fesseln bzw. suche sie sogar gezielt suchtarig? Wie werden meine individuellen Charaktereigenschaften (z.B. Zorn, Mitgefühl, Unsicherheiten etc...) in kontrollierender Weise gegen mich verwendet? Das sind einige der Grundfragen, die zur inneren Freiheit führen können, selbst in außergewöhnlichen Zeiten und Situationen.
Selbsterfahrung - der kleine, aber feine Unterschied zwischen Wissen und Weisheit.
- Wingman (2013)

T-R-P-a-RV™ (Temporal-Reversives-Prädestinationsparadoxes asoziatives Remote Viewing) :P
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