Galaxien-Crash

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Galaxien-Crash

Beitrag von Wingman »

Vier Galaxien sind miteinander "kollidiert":

MSN-Artikel
Zuletzt geändert von Wingman am Fr 14. Nov 2008, 15:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von SHINMA »

ich hab mal gehört dass das auch uns passieren kann.
und zwar mit unsrer nachbar galaxie.
das soll aber erst in 5 millarden jahre sein.
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Beitrag von Wingman »

SHINMA hat geschrieben:ich hab mal gehört dass das auch uns passieren kann.
und zwar mit unsrer nachbar galaxie.
das soll aber erst in 5 millarden jahre sein.
Und wir würden es vermutlich garnicht merken, weil die Sternenansammlungen mehr oder weniger "sanft" ineinander übergehen. So als seien die Sternenansammlungen eine große, flüssige Masse.
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Beitrag von SHINMA »

wie sieht sowas eigentlich aus ?
knallen die sonnen und planeten gegeneinander ?
so zu sagen unsre sonnen gegen die anderen sonnen aus der anderen galaxie.
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Beitrag von Wingman »

SHINMA hat geschrieben:wie sieht sowas eigentlich aus ?
knallen die sonnen und planeten gegeneinander ?
so zu sagen unsre sonnen gegen die anderen sonnen aus der anderen galaxie.
Ich vermute, das sie sich gegenseitig aneinander vorbeidrücken, durch das Zusammenspiel der Gravitationskräfte. Jedenfalls scheint man keine Zerstörungen bei dem Galaxien-Crash beobachtet zu haben (in Form von mächtigen Energiefreisetzungen, die z.B. man von Supernovae kennt).
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Beitrag von Abbadon »

Soweit ich "weiß" (mal irgendwann im Fernsehen gesehen), sind die einzelnen Himmelskörper der beiden Galaxien einfach so weit von einander entfernt, daß es nur ein Passieren ist - die Gravitationskräfte sind dabei auch zu gering, um tatsächliche "Crashes" (oder "Zusammenstöße", wie man auf deutsch sagen würde) zu verursachen. Dafür ist die Massenträgheit einfach viel zu groß. Und die Wahrscheinlichkeit, daß ein Planet oder eine Sonne genau den Kurs hat, um die Sonne oder den Planeten eines anderen Systems zu treffen, kann man auch ausrechenen - und sie ist verdammt gering, weil da so verdammt viel Platz ist ;)

Es kommt ja auch nicht jeden Tag ein Asteroid auf der Erde runter, auch wenn es tausende davon im Universum gibt. Da ist einfach "zuviel" Platz, als daß die großen Brocken hier runterkommen, und das is auch gut so *g*.
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Beitrag von Orgun »

Moin,

Galaxien sind ja lockere Gebilde, die aus Sternen (teilweise mit Planeten) und Gas/Staub bestehen.
Kollidierende Galaxien werden bei den Berufsastronomen merger (engl. to merger = vereinigen) genannt. Dies schließt auch nahe Vorbeiflüge ein, bei denen nicht wirklich ein echtes Durchdringen stattfindet. Merger sind somit eigentlich wechselwirkende Galaxien.

Man kann davon ausgehen, dass es nicht zu einer Kollision von Sternen oder Planeten kommt, da jede Masse die Bahn einer anderen schon recht früh beeinflusst so dass man bestenfalls vom Streuen reden kann. Wir sehen ja in unserer eigenen Galaxie wie z.B. unser echt derzeit Nächster Nachbar Proxima Centauri bei einem etwa 4Lj Abstand aus der vermuteten Oortschen Kometen Wolke Objekte auslenkt, die man dann, als Kometen oder Trans-Neptun-Objekte bewundern kann. Etwa so ähnlich muss man sich dann auch einen Merger vorstellen. Dabei kanns natürlich passieren, dass ein Planetensystem von einem massereicheren Stern einer anderen Galaxie während der Durchdringungen ausgedünnt wird und sich dann folglich in der näheren Zukunft neu stabilisieren muss. Das sind allerdings alles nur theoretische Vermutungen, dass wir es bisher mit den derzeit größten Teleskopen zwar schaffen in unseren beiden Begleitgalaxien, gr. und kl. Magelansche Wolke, einzelne Sterne aufzulösen, bei unserer größeren Schwestergalaxie aber noch nicht. Dies gelingt nur mit Kugelsternhaufen und das schon ab etwa 24" Teleskopöffnung und nur fotographisch.

Was aber deutlich auf Aufnahmen von Mergern zu sehen ist, ist der sogenannte Starburst. Durch das Durchdringen wird das Intergalaktische Medium, Staub und Gas komprimiert und es kommt zu einem verstärkten Entstehen von neuen, massereichen Sternen, die eine geringe Lebenserwartung von ein paar Millionen Jahren haben, da sie hauptsächlich aus Wasserstoff bestehen. Sterben sie, verteilen sie durch eine Supernovaexplosion vom Typ II, bei dem der Kern mit zerissen wird, die Umgebung mit schweren Elemente bis hin zu Uran, welches sich durch Beta-Zerafll über Gold bis zu Eisen transformiert. Dies konnten bisher Spektralanalysen aus lokalen Supernovae zeigen.

Man kann also sagen, dass Merger eher etwas entstehen lassen als vernichten.

Hier mal ein Bild einer Mergergalaxie (NGC 660), das zeigt was ein naher Vorbeiflug schon so alles anstellen kann: Bild
Ein derzeit noch stattfindendes und mit Amateurmitteln leicht sichtbares Ereignis ist als M51 bekannt und ist von Charles Messier als 51. Objekt in seinen Katalaog aufgenommen worden.

Greifen wir an dieser Stelle aber noch einmal die hypothetische Möglichkeit auf, ob Planeten bei einem Merger zusammen stoßen könnten...
Wir kennen das NASA Paper über Planet X in dem die NASA die mögliche Existenz einem weiteren massereichen Planten prüfen lies. Wir kennen die Folge davon, in der ein Planeten namens Nibiru mit etwa Jupitermasse auf einer 3600 Jahres Umlaufbahn auch die Erdbahnkreuzen soll... Gäbe es so etwas, hätten wir nicht die Planetenbahnen, die wir haben. Wir können recht exakt für die nächsten 3000 Jahre die Planetenpositionen vorausberechnen und wenn wir dann unser kleines Amateurteleskop an einem Computer anschließen und diesen dann automatisch auf diese Position fahren lassen, so befindet sich der Planet tatsächlich im Okular oder auf der Chipfläche der Kamera. Gäbe es einen weitern Planeten, besonders mit Jupitermasse, Jupiter ist der größte und massereichste Planet unseres Sonnensystems, wäre es das oben beschriebene nicht möglich, weil Nibiru's Masse selbst die Jupiterbahn so stark verändern würde, dass Jupiter komplett andere Bahnelemente hätte.
Dazu kommt noch, dass Nibiru die Erde gar nicht in der habitalen Zone um die Sonne belassen hätte, weil er den Platz selber brauchen würde. Wir wissen auch durch die Physik, dass sich aufgrund der Zentripetalkraft, die man leicht überprüfen kann, Objekte in einem Schwerefeld immer in der äquatorialer Ebene anordnen, da dort die Zentripetalkraft am stärksten wirkt. Dies wird über den Steinerschen Satz zur Trägheit nur um so mehr verstärkt. Plutos wahrlich extrentische Bahn kann nur deshalb bestehen bleiben, weil er keine größere Masse jenseits von ihm hat, die seine Bahn sonst beieinflussen würde,
Die Beobachtungen zu Exoplaneten bestätigen dies eindrucksvoll, da sich die Exentritäten mittlerweile teilweise auch bestimmen lassen.

All dies zeigt wie stark Planetensysteme auf eine Änderung der Gravitationsfelder reagieren, weshalb echte Kollisionen bei Mergern als sehr unwahrscheilich anzusehen sind. Ausschließen sollte man das aber so lange nicht, bis man so etwas beobachten konnte.
Die Existenz von Nibiru können wir allerdings ausschließen aus den obengenannten Gründen.

Wer einmal selbst die Ephemeriden zu Planeten, Asteroiden oder Kometen berechnen möchte sei auf das Buch Astronomischen Algorithmen von Jean Meuss (ISBN:3335003187) hingewiesen in dem nicht nur alles steht was man braucht, sondern nach dem die Programme Guide, Stellarium, Kstars, Carte du Ciel etc erstellt wurden. Hilfreich ist auch das vergriffene Buch Astronomischer Berechnungs Cocktail von Wolf Broda (ISBN: 978398469156), das im Prinzip dieselben Informationen zu den Algorithmen enthält, sie teilweise nur anders erzählt.

Grüße,
Orgun
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Beitrag von Wingman »

Ich durfte da auch schonmal einige Panikmacher beruhigen. Meiner Vorstellung nach würde es eher so ablaufen, als wenn man zwei Wassergläser mit Schwebeteilchen vermischt. Die Schwebeteilchen werden sich nicht gegenseitig vernichten, sondern eine Art balancierte Verteilung herstellen. Im galaktischen Maßstab kommen noch die Gravitationsfelder hinzu. Man darf sich das ja jetzt nicht so vorstellen, als wenn da Sterne und Planeten auf engstem Raum zusammengeschoben werden, denn es ist ja noch verhältnismäßig viel "leerer" Raum dazwischen.
Orgun hat geschrieben:Ein derzeit noch stattfindendes und mit Amateurmitteln leicht sichtbares Ereignis ist als M51 bekannt und ist von Charles Messier als 51. Objekt in seinen Katalaog aufgenommen worden.
Sehr gutes Foto! Ich hatte mal die Gelegenheit, M51 durch ein gehobenes Amateur-Teleskop zu betrachten. Da sah man eher zwei nebelige, graue Flecken, die miteinander verschmolzen. Aber die Langzeitbelichtung bringt natürlich diese schönen Details zum Vorschein.

Ich zeig hier mal bei dieser Gelegenheit mein bescheidenes Digicam-Foto (ohne Teleskop) von der Andromeda-Galaxie (3x optischer Zoom, 30 Sekunden Belichtung, 12800 Iso):

Bild
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Beitrag von Orgun »

M51 hab ich als Spassobjekt mal auf Skinakas aufgenommen. Die Aufnahme kann auf www.astro-os.de in der Galllerie unter Deep Sky gefunden werden. Leider lässt die dortige Webseitensoftware keine Verlinkung zu.

Die NGC660 Aufnahme ist von Bill Snyder, einem sehr engagierten Astrophotographen. Auf seiner Seite: http://billsnyderastrophotography.com/, findet man unter Extras und other images eine genauere Betrachtung der NGC 660 Aufnahmen die 9, sich im Verlauf der Aufnahme Zeit bewegende Asteroiden, auch als StopMotion Video aufbereitet. Ebenfalls hat er eine recht gute M51 Aufnahme mit Supernova dort eingestellt.

MIt Amateurmitteln kann man also ne Menge machen, wenn man ne Menge Geduld und Zeit investiert. Viele Merger werden derzeit von Hobbyastronomen sehr detailreich dargestellt und wir sind nicht mehr auf Hubble angewiesen um prächtige Bilder zu erhalten. Durchmusterungen wie der Digital Sky Survey, der in drei Phasen den ganzen Himmel aufgenommen hat, mit Ergänzenden Aufnahmen des Sloan Digital Sky Survey oder auch des Kilo Degree Surveys der Universität Leiden, alle Daten sind frei und kostenlos im Netz für jederman verfügbar, geben uns die Möglichkeit all diese Objekte untersuchen zu können. Die dazu nötige Software ist ebenfalls frei und kostenlos verfügbar. Das was die meisten aber aufhalten wird, ist Zeit und Interesse sich die nötigen Fähigkeiten drauf zu schaffen.

Der Vergleich mit dem Schwebteilchen ist ziemlich gut. Der Hinweis auf den gravitativen Zusammen halt der Galaxien ist eine wichtige Ergänzung. Es ist eine Berufskrankheit, dass immer vergessen zu erwähnen, weils es uns so selbstverständlich erscheint. Danke also für den Hinweis.

Buck_Rogers
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