Schamanismus

Wissenssammlung rund um Magie, Schamanismus und Naturreligion
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Wingman
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Schamanismus

Beitrag von Wingman »

Vorsichtig setze ich einen Schritt vor den anderen. Mit den Handflächen streiche ich das wogende Gras, dass sich wie ein Meer um mich herum erstreckt. Warme Sonnenstrahlen erleuchten die unendlich große Wiese, doch als ich die Augen zusammenkneife, sehe ich in einiger Entfernung einen knorrigen Baum.

Nun, da ich mein Ziel entdeckt habe, beginne ich schneller zu laufen, immer schneller, bis ich renne. Nach einer scheinbar unendlichen Zeit erreichen ich den Baum, vor dem zu meinem Erstaunen ein Lagerfeuer brennt. Ich setze mich an das Feuer und verbringe scheinbar Jahre damit, zu warten. Ich tue nichts weiter als das wogende Gras zu beobachten, immer damit rechnend, dass er gleich kommen wird.

Langsam neigt sich die Sonne dem Horizont entgegen und Zweifel beginnen an mir zu nagen. Sollte ich doch wieder gehen? Gerade, als ich mich dazu durchgerungen habe, wieder zurück zugehen, höre ich leichte Schritte hinter mir. Noch bevor ich mich umdrehen kann, setzt sich ein älterer Mann neben mich und schaut mich aufmerksam aus dunkelbraunen Augen an.

Schweigend mustere ich ihn, seine graue Haare, sein unglaublich freundliches und sanftes Gesicht, sein weißes TShirt und seine ausgewaschenen Jeans. Nach einer scheinbaren Ewigkeit beginnt er zu Lächeln und ich kann nicht anders, ich muss sein Lächeln erwiedern.

"Deine erste Lektion hast du bestanden. Gedult ist eine Tugend, die unverzichtbar ist. Und nun suchen wir deinen Weg."


Was ist Schamanismus?

Schamanismus bedeutet Leidenschaft, Kraft, inneres Feuer und auch Disziplin.
Ein Schamane wandert zwischen den Welten, vermittelt zwischen ihnen und löst mit Hilfe von Geistwesen (auch Spirits genannt) spirituelle und weltliche Probleme für sich und andere. Er ist Heiler, Tänzer, Zauberer, Dichter, Künstler, Seher, Visionär, Geschichtenerzähler, Diplomat und Politiker. Er lässt seinen Körper zurück, um in die Welt der Geister zu reisen, um dort zu lernen, zu arbeiten und zu wachsen.

Das Ziel eines Schamanen ist es, Ergebnisse zu liefern. Hilfe bieten hierbei verbündete Geistwesen, die dem Schamanen auf seinem oft steinigen Weg zur Seite stehen. Religiosität spielt hierbei keine Rolle, denn Schamanismus hat nichts mit Religion zu tun, ein katholischer Priester kann genauso ein Schamane sein, wie ein Buddhist. Schamanisches Arbeiten bedeutet in erster Linie sich selber er-kennen. Es ist nicht einfach, mit seinen dunklen Seiten konfrontiert zu werden und lernen zu müssen, mit ihnen umzugehen und sie zu integrieren.

Das Werkzeug des Schamanen ist hierbei die schamanische Reise, eine astrale Wanderung in die Welt der Geister, der nichtalltäglichen Wirklichkeit. Aber ob man nun ein Schamane ist, oder ein schamanisch Tätiger, dass allein entscheiden die Geistwesen und ihr Kontakt zu dem jeweiligen Menschen. Ohne Spirits kommt man nicht sehr weit in den anderen Welten. Deswegen sollte die erste schamanische Reise dazu dienen, sein Krafttier zu finden.

Mit Hilfe seiner Spirits kann der Schamane ihm gestellte Aufgaben lösen, sei es die Entfernung von negativer Energie bei einem anderen Menschen oder auch Arbeiten an sich selber. Er besänftigt das Wetter, heilt das Vieh und sorgt für die Einhaltung der Riten. Auch das Erzählen von Geschichten und Legenden gehört zu der Aufgabe des Schamanen. Er trägt die Verantwortung dafür, dass seine Sippe die alten Legenden nicht vergisst.

In der heutigen Zeit leben wir nicht mehr in Sippen und Dorfgemeinschaften und auch das Wetter hat keinen so großen Einfluss mehr auf unser Überleben. Dennoch erfüllen Schamanen heute noch die selben Pflichten an der Gesellschaft wie damals: Immernoch heilen sie die Menschen von ihren Leiden, immernoch erzählen sie die alten Geschichten und berichten von den alten Bräuchen. Und auch heute noch helfen sie auf den spirituellen Wegen der Menschen.

All das schaffen sie durch die Hilfe ihrer Spirits, die im Laufe der Zeit zu einzigartigen Freunden und Vertrauten werden.

- Juvi
Selbsterfahrung - der kleine, aber feine Unterschied zwischen Wissen und Weisheit.
- Wingman (2013)

T-R-P-a-RV™ (Temporal-Reversives-Prädestinationsparadoxes asoziatives Remote Viewing) :P
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