Blockaden und Ängste selbst auflösen, welche Methoden

Wie entwickelt man das eigene Bewusstsein weiter? Kritische Betrachtungen und Selbstreflexionen. Diskussionen über Philosophie, Psychologie, Alltagserfahrungen, neue Perspektiven.
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Tobi
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Beitrag von Tobi »

Menmo hat geschrieben:Also ich weiß das ich süchtig bin um der Realität zu entfliehen, da kenn ich mich, will alles ignorieren, ich ging halt davon aus dass wenn ich das verarbeite mit der Vergangenheit, vorallem das mit den Beziehungen zu Frauen und das Mobbing und dass ich mich so stark einsam fühle, dass ich dann automatisch keine Sucht mehr benötige oder mir das leben nehmen will (Ich sehe eher das als Problem dass ich das verarbeiten muss nicht die Sucht an sich),
Da liegst Du falsch.

Natürlich hängt das zusammen. Das kann mitunter Ursache der Sucht sein. Aber es ist leider nicht so, dass wenn Du diese Probleme lösen würdest, die Sucht verschwindet. Da macht dir, vereinfacht ausgedrückt, das Suchtgedächtnis einen Strich durch die Rechnung.
Es ist aber auch unwahrscheinlich, dass Du die Probleme in der Konsumphase lösen kannst.

Man kann Sucht normalerweise nicht heilen. Man kann sie nur stoppen indem man den Konsum einstellt. Was aber nicht so einfach ist, das schafft fast niemand alleine.
"Nur Du allein kannst es schaffen, aber alleine kannst Du es nicht schaffen." ist so ein Spruch.

Gruß
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RS
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Beitrag von RS »

Ramsay Bolton hat geschrieben:
Es geht mal darum daß Du Dich idealerweise in professionelle Hilfe begibst, schon auch alleine deswegen, weil wir Dir hier rein rechtlich schon gar nix anderes sagen/raten dürfen....
Sry dass ich mich mittendrin einfach mal einmische...

Doch das darf man. Man muss es nur als eigene Meinung formulieren, also "meiner Meinung nach solltest du..."
Mag sein, ich bin kein Anwalt. In Österreich ist das zumindest nochmal extra streng geregelt.
Wir haben auch Bestrebungen, daß ALLES was auch nur irgendwie in den Bereich "Verbesserung der Lebensqualität" fällt, nur noch von Ärzten und Therapeuten gemacht werden dürfte. Also auch alles was bisher von Lebensberatern und Co noch gemacht werden darf.

Und Du kannst das ja machen, ich tus nicht. Ich hab auch keine fundierte Meinung was irgendjemand tun sollte, speziell wenn ich den Menschen und die Umstände nicht genau kenne.
Mysterien - Minduck - Magie - und anderer Hokuspokus

www.reicherundstark.at
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Wingman
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Beitrag von Wingman »

Zum Thema "Süchte" empfehle ich die tiefenpsychologischen Coaching-Ansätze von Andreas Winter:


Süchte sind demnach ursächlich nicht nur eine chemischen Gewohnheit, sondern können auch tiefenpsychologisch-emotionale Kopplungen sein (abgesehen von einigen Substanzen, da ist dann erstmal Entzug nötig). Diese muss aufgedeckt und gelöst werden, und die Sucht wird für die Psyche des Betroffenen unnötig.

Mehr Infos:
https://academy-of-mind.de/coaching/
http://andreaswinter.de/
Zuletzt geändert von Wingman am Di 7. Jan 2020, 23:33, insgesamt 2-mal geändert.
Selbsterfahrung - der kleine, aber feine Unterschied zwischen Wissen und Weisheit.
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Tobi
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Beitrag von Tobi »

Das hört sich ja super und einfach an. Aber ich habe mittlerweile viele Leute kennengelernt die sich mit Sucht auskennen und die in ihrem Leben schon vielen Süchtigen begegnet sind. Hauptsächlich Alkoholiker. Und niemand kennt auch nur einen der es geschafft hat wieder kontrolliert zu konsumieren.
Normalerweise ist man innerhalb kürzester Zeit wieder auf dem alten Level.
Naja, der Versuch kann ja nicht mehr wie schiefgehen. Normaler Ablauf, bis der Leidensdruck groß genug ist.

Ich seh für mich auch keinen Grund warum ich wieder was nehmen oder trinken sollte.

Gruß
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Kim
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Beitrag von Kim »

Ergänzend zu RS's Beiträgen:
Ausdauersport kann meiner Erfahrung nach einen positiven Effekt auf die eigene Stabilität haben. Falls das Übergewichtsthema bei Dir noch aktuell sein sollte, dann kann es anstelle des Joggens (Knie schonen!) auch längeres Radfahren sein.

Alles Gute, Kim..
> NVC Workshop #1
"Informationen im Internet entsprechen nicht immer der Wahrheit" - Albert Einstein
Hat mal jemand 'ne blaue Pille für mich..?
Ramsay Bolton
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Beitrag von Ramsay Bolton »

Wir haben auch Bestrebungen, daß ALLES was auch nur irgendwie in den Bereich "Verbesserung der Lebensqualität" fällt, nur noch von Ärzten und Therapeuten gemacht werden dürfte
Das ist wirklich maximal bescheuert...
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Menmo
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Beitrag von Menmo »

Hi, hab es selber probiert bis jetzt aber sehe es ein, alleine ist es sehr schwer. Danke für die Tipps dass ich zu einem Therapeuten soll, oder mit dem Coach Winter, das bringt mir halt leider nichts wenn ich mittellos bin, ich hab eine Leistungssperre und einen Coach kann ich mir erst recht nicht leisten, das Video vom Herrn Andreas Winter ist auch sehr hilfreich, leider auch außerhalb meiner Budgetgrenze wenn ich dann den Kurs belegen will. :) Meinte ja oben, Tipps ohne Geld zu geben.

Ich probiere jeden Tag Sport für eine Stunde und mich abzulenken, meine Depressionen sind aber wieder stärker geworden und Suizidgedanken auch.

Ich lese zur Zeit über Suchtbekämpfung und Meditieren gegen Süchte, anders kann ich mir zur Zeit nicht helfen, die BKK will mir keine Ratenzahlung anbieten, ich könne nur zu einem Arzt wenn ich in Lebensgefahr schwebe (Was für ein Sozialstaat).

Bin wieder krass enttäuscht vom Leben und will hier auch nicht weiter über mein Selbstmitleid reden.

In dem Sinne, danke euch für die vielen Tipps und Ratschläge, hat mich aufgemuntert für eine Zeit. Aber außer das mit dem Ausdauersport kann ich selber nichts davon umsetzen im Moment da ja alles bezahlt werden muss mit Geld was ich momentan nicht habe.

Falls das noch jemand liest, über Bücher die qualitativ die Psyche beschreibt und wie Süchte funktionieren, gerne posten.
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Tobi
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Beitrag von Tobi »

SELBST HILFE GRUPPE

Spring doch mal über deinen Schatten, wirf deine Vorurteile über Alkoholiker über Bord und guck dir es doch einfach mal an. Ich bin fast sicher, du wirst überrascht sein.

Es ist typisch für Kiffer (anfangs) auf Alkoholiker herabzuschauen und umgekehrt :wink:
Da sind auch meistens ein paar Drogis dabei.

Sucht ist einerseits höchst individuell aber die stoffgebundenen Süchte haben auch sehr viele Gemeinsamkeiten, in Wirkung und Ursache. Auf jeden Fall sind da Leute die dich verstehen. Nicht Betroffene können Sucht in der Regel nicht verstehen. Das ist schon sehr hilfreich. Reden ist sehr hilfreich.

Gruß
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Geist
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Beitrag von Geist »

Hey Menmo,

wie geht es dir inzwischen?

Du wirkst durch deine Beiträge reflektiert und tiefgründig. Kannst du es schaffen, dir ein Umfeld aufzubauen, das nicht im weltlichen "Stumpfsinn" versinkt? (Sorry für den Ausdruck.)

Deine Situation klingt schwerwiegend. Ich habe selbst schon sehr viel heftige Scheiße erlebt und finde es ganz furchtbar unfair, dass einem häufig nicht oder unzureichend geholfen wird - gerade von Seiten des Gesundheitssystems.

Ich habe mich jahrelang eingehend mit Psychologie befasst und behaupte nun, ein wenig Ahnung von der Materie zu haben. Daher möchte ich dir etwas von meinem Erfahrungsschatz mitteilen.

Psychotherapie:

Die Wahl des richtigen Therapeuten ist leider gleich dreifach schwierig.

1. Gibt es viel zu viele Therapeuten (selbst schon erlebt), denen es ganz eklatant an Empathie mangelt - und gerade das sollte einem Therapeuten am wenigsten fehlen! "Reißen Sie sich zusammen, andere überleben auch" - wer so etwas als Therapeut von sich gibt, ist eine schwerwiegende Gefahr für seine Patienten und gehört seines Berufes enthoben!

2. Die Wartezeit natürlich.

3. Die übliche Therapieform, nämlich Verhaltenstherapie, basiert auf Symptombekämpfung. Und das kann meines Erachtens nach nicht funktionieren. Ein Zweig meiner Familie (der mütterliche) ist besonders kaputt. Onkel und Tante sind seit Jahrzehnten in Verhaltenstherapie, haben schwerste Zwangsneurosen, Schizophrenie-Hintergrund, etc. Ursache? Meine narzisstische Großmutter, die gnadenlosen, sadistischen Psychoterror verübt hat. Was tun die "Therapeuten"? Nehmen diese Frau noch in Schutz.

Was kann man da tun?

Stichwort: Entwicklungstrauma.
Ein Entwicklungstrauma ist etwas anderes als das, was wir gesellschaftlich mit "Trauma" verbinden, nämlich kein singuläres Ereignis (Kriegstraumatisierung zum Beispiel), sondern unsere gesamte - mitunter toxische, lieblose, schadhafte - Prägung ab frühster Kindheit an. Auch andere Ursachen, wie Eltern, die selbst depressiv oder psychisch labil waren, können Ursache eines Entwicklungstraumas sein. Selbst Eltern, die es einfach nicht besser wussten.

Ich kenne dich natürlich nicht. Alles, was ich weiß, ist, dass sehr viele verschiedene Symptome (Depressionen, Angststörungen, Süchte) sich auf ein und dieselbe Ursache (Entwicklungstrauma) zurückführen lassen.

Wen ich absolut empfehlen kann, ist die Therapeutin Dami Charf, die sehr viele informative Youtube-Videos zu dem Thema hat. Ihr Wissen hat mein Leben verändert. Das sage ich jetzt mal ganz offen. Ich will keine Werbung machen, nur Lösungsansätze bieten.

Ganz liebe Grüße und du bist nicht allein.
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