Woran bemerkt man, dass man sich entwickelt?

Wie entwickelt man das eigene Bewusstsein weiter? Kritische Betrachtungen und Selbstreflexionen. Diskussionen über Philosophie, Psychologie, Alltagserfahrungen, neue Perspektiven.
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Amillea
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Woran bemerkt man, dass man sich entwickelt?

Beitrag von Amillea »

Aufgrund von diversen (positiven) Veränderungen in meinem Leben, stell ich mir im Moment folgende Fragen:
Woran bemerke ich, dass sich mein Bewusstsein und mein Selbst ändert? Wie sehen Aussenstehende das?

Und weil ich eine liebe Forenmama bin, teil ich die Fragen mit euch *grins*
Also: Woran merkt ihr, dass ihr euch ändert und wie bewertet ihr das bei anderen?

Bei mir persönlich geht es weniger um eine klassische Weiteretwicklung, sondern eher um eine vollkommene Integration meiner Wesen, also ums eins-werden mit sich selber. Das bedeutet viel mit sich selber beschäftigen, meditieren (doofer Lotussitz), Energie geben, fühlen was mein Körper und mein Geist da eigentlich machen.
Konkretes Beispiel: Ich lag gestern Abend im Bett und hab mir selber Reiki gegeben, da das zum aktuellen Standardprogramm gehört. Dabei hab ich den Einschlafprozess sehr bewusst erlebt, also die Schwingungen, das Abgleiten des Geistes, ich wusste sogar, ab welchem Punkt ich nun den "Übergang" geschafft hatte und hab mich bewusst dafür entschieden loszulassen um zu schlafen. Das ist jetzt nichts aussergewöhnliches für mich, aber in einer solchen Intensität hatte ich das schon lange nicht mehr. Daran merke ich, dass ich mich wieder voll wahrnehme und mittig bei mir bin.
Wie reagieren andere auf mich? Keine Ahnung, das muss ich noch länger beobachten *gg*
Und wenn Sie mich suchen: Ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf. Genauer gesagt, auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik. Gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie. Also nur, falls Sie mich suchen.
(Bernd das Brot)

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noFogo
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Beitrag von noFogo »

Hallo

Ich sehe auch die Einswerdung als eines der Hauptpunkte in meiner Entwicklung, festzustellen, wie mein Geist funktioniert (und dabei immer wieder selbst staune wie stolz und ignorant bin :shock: ), in Meditation, in Selbstreflexion, auch schriftlich. Ich lehne mich vorallem an der buddhistischen Ethik an und versuche zu untersuchen und zu hinterfragen in welchen Bereichen ich mich wiederspiegle und ich welchen eben nicht. Hmm...und da gibt es noch einige Dinge die ich umzusetzen habe.

Wie andere auf mich reagieren? Tatsächlich untersuche ich dies seit einiger Zeit und stelle fest, dass vorallem meine eigene Verfassung ausschlaggebend ist. Verspüre ich nur einen Hauch von Ärger einer Person gegenüber, kann ich sicher sein, auch wenn es nur innerlich ist, dass diese ähnlich auf mich reagiert. Sehr effektiv ist auch nicht über die Leute zu urteilen (daran arbeite ich zwar noch), diese scheinen tatsächlich zu merken, dass niemand über sie urteilt und reagieren auch in mühseeligen Situationen gelassener als eigentlich zu erwarten wäre.

Grösstes Hinderniss in der Entwicklung sehe ich darin, dass Leute die einem schon lange kennen, einem keinen Raum für Veränderung einräumen, als ob es nicht sein dürfte, dass man sich irgendwie entwickelt.
"Wie der Bauer Wasser auf seine Felder lenkt,
wie der Pfeilmacher seine Pfeile glättet,
wie der Zimmermann Holz behaut,
so formt der Weise seinen Geist."
- Dhammapada (80)
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Amillea
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Beitrag von Amillea »

Grösstes Hinderniss in der Entwicklung sehe ich darin, dass Leute die einem schon lange kennen, einem keinen Raum für Veränderung einräumen, als ob es nicht sein dürfte, dass man sich irgendwie entwickelt.
Da sagst du was!
Ich hab unglaublich viel Glück mit meinen Freunden und sie versuchen mich auch immer bis zu ihren Grenzen zu unterstützen.
Bei meiner Familie bin ich da allerdings lange auf Granit gestoßen *gg* Ich bin auf der einen Seite das absolute Nesthäkchen und auf der anderen Seite gehe ich einen völlig anderen Weg, der sich zum Teil auch ausserhalb der Gesellschaftsnorm befindet. Mittlerweile versuuuchen sie sich mit dem, was ich tue abzufinden und mehr werde ich auch nie erwarten können. War übrigens auch ein Lernprozess, das zu verstehen.
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Beitrag von Wingman »

Juvi hat geschrieben:Aufgrund von diversen (positiven) Veränderungen in meinem Leben, stell ich mir im Moment folgende Fragen:
Woran bemerke ich, dass sich mein Bewusstsein und mein Selbst ändert? Wie sehen Aussenstehende das?
Bei mir bemerke ich es vor allem durch viele kleine Erkenntnisse, die das Bewußtsein spürbar erweitern (und sich natürlich anhäufen). So erscheinen mir manchmal als absolut geltende Dinge plötzlich relativiert und noch weiter nach oben offen, als ich vorher dachte. Es werden andere und auch größere Zusammenhänge sichtbar, die mir bisher verschlossen waren (Perspektivenwechsel, Erweiterungen des Horizonts etc...).

Den markantesten Einblick in Bewußtseinsveränderungen gewährt mir allerdings eine Rückschau. So analysiere ich, wie ich vor ein paar Monaten bzw. einigen Jahren war. Dabei entdecke ich Aspekte, die sich geradezu exponentiell (und für früher unvorstellbar) erweitert haben. Das ist dann schon ein ziemlich gutes Gefühl, weil ich sehe, das sich die ganze Arbeit an meinem Bewußtsein gelohnt hat.
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Beitrag von secretocean »

Das vielleicht größte Hindernis ist, sich angesichts der Veränderungen, die geradezu bahnbrechend sein können, nicht von Zeit zu Zeit zu fragen: Kann es sein, dass ich doch verrückt bin? Dass die Entwicklung, die ich zu durchleben glaube, eine Illusion ist und ich stattdessen tatsächlich im irdischen Lebenssystem gefangen bin? Dass außerkörperliche Erfahrungen, das höhere Selbst, Energiearbeit, Re-/Multiinkarnation, alles wirklich nur Hirngespinste sind, auch wenn sie auf den ersten Blick schlüssig erscheinen mögen?

Zweifel und Zögern an einem selbst: Das ist das größte Hindernis. Woran ich bemerke, dass ich mich entwickle? Daran, dass es Momente gibt, wo ich handle, lebe, entdecke, bin.
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Beitrag von Wingman »

Ich denke, diese Momente mit umfassenden Zweifeln sind gesund. Sie sorgen für Erdung (das man auf dem "Boden" bleibt, selbst nach enormen Erlebnissen) und binden die Rationalität ausreichend ein. Die Ratio ist IMHO nötig, um die illusionären Schnörkel von dem wahren Kern zu trennen. Sowas hilft gegen den Aufbau von dogmatisch durchsetzten Glaubenssystemen, die mit wachsenden Schnörkeln immer mehr wie eine zähe Masse werden, welche eine Weiterentwicklung bremst oder verhindert (siehe z.B. "Fast Food"-Esoteriker). Andererseits sollte man sich die Analytik auch nicht zu Kopf steigen lassen (wie z.B. "Hardcore-Empiriker" *g*), weil das wiederum Stagnation bedeutet. Aber die Sache mit der Polarität dürfte ja bekannt sein.
secretocean hat geschrieben:Zweifel und Zögern an einem selbst: Das ist das größte Hindernis. Woran ich bemerke, dass ich mich entwickle? Daran, dass es Momente gibt, wo ich handle, lebe, entdecke, bin.
Das sehe ich genauso und lebe auch danach.
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Beitrag von Amillea »

Woran ich bemerke, dass ich mich entwickle? Daran, dass es Momente gibt, wo ich handle, lebe, entdecke, bin.
Das wären für mich keine Maßstäbe für Entwicklung, da alle Menschen, auch die die auf der Stelle treten, handeln, leben, entdecken und sind.

Zweifeln und Zögern gehören dazu. Ich nenne sowas Selbstehrlichkeit und Selbstreflektion. Gerade, wenn ich viel in der NAW unterwegs bin, muss ich sehr, sehr viel kritisch hinterfragen, um auch in dieser Welt zu bleiben und nicht völlig abzudriften. Ich hab da zwar gute schuppige Hilfe, aber als ich die noch nicht bewusst hatte, wars halt um so schwieriger. Heute taucht ein großer Drache auf meiner Wiese auf und bittet mich langsam mal zurückzukommen weil er Hunger hat oder so *gg*
Das vielleicht größte Hindernis ist, sich angesichts der Veränderungen, die geradezu bahnbrechend sein können, nicht von Zeit zu Zeit zu fragen: Kann es sein, dass ich doch verrückt bin? Dass die Entwicklung, die ich zu durchleben glaube, eine Illusion ist und ich stattdessen tatsächlich im irdischen Lebenssystem gefangen bin? Dass außerkörperliche Erfahrungen, das höhere Selbst, Energiearbeit, Re-/Multiinkarnation, alles wirklich nur Hirngespinste sind, auch wenn sie auf den ersten Blick schlüssig erscheinen mögen?
Der böse, böse Verstand *gg*
Ich glaube das diese Gedanken und Gefühle kulturtypisch sind. Würden wir in Indien leben, wäre es selbstverständlich für uns, zu glauben, dass wir in einer Verblendung und Begrenzung des Ichs gefangen sind, die wir überwinden müssen, um uns selbst zu erkennen. Würde wir bei einigen indigenen Stämmen aufgewachsen sein, würde sich die Frage nach dem Selbst nicht stellen, da es nur ein "wir" gibt.
Die eigenen Erfahrungen und Erlebnisse kritisch zu hinterfragen und dabei ehrlich zu bleiben, ist glaub ich eines der größten Zeichen dafür, dass man sich entwickelt hat.
Und auch mal Feedback bei anderen holen, zum Teil auch unqualifizierten Menschen, das kann einen auch wieder auf den Teppich holen ;)
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Beitrag von Wingman »

Juvi hat geschrieben:
Woran ich bemerke, dass ich mich entwickle? Daran, dass es Momente gibt, wo ich handle, lebe, entdecke, bin.
Das wären für mich keine Maßstäbe für Entwicklung, da alle Menschen, auch die die auf der Stelle treten, handeln, leben, entdecken und sind.
Ich glaube, das bezieht sich eher auf "Transformation". Also das man Dinge, die einem klargeworden sind, in die Praxis umsetzt (bzw. diese auch "lebt", wie es auch so schön in der Kampfkunst heißt). Die andere Seite wäre sowas wie blinder Aktionismus, bei dem zwar viel Trara gemacht wird, aber wo der Handelnde in einem Kreislauf aus "Unerkenntnis" (tolles Wort *g*) gefangen ist. Letzteres kennt man ja von der "Wir müssen was machen; wissen zwar nicht wie, aber machen es trotzdem!"-Mentalität (siehe Politiker :mrgreen:).
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Beitrag von Amillea »

Naja... aber so wie es da steht, kann ich es nur so verstehen, dass es um Handeln, Leben, Entdecken und Sein als Aktivitäten geht.
Deine Interpretation les ich da mal so gar nicht raus *gg*
Zuletzt geändert von Amillea am Mi 25. Apr 2007, 12:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Wingman »

Juvi hat geschrieben:Naja... aber so wie es da steht, kann ich es nur so verstehen, dass es um Handeln, Leben, Entdecken und Sein als Aktivitäten geht.
Deine Interpreation les ich da mal so gar nicht raus *gG*
Da sieht man mal, wie subjektiv wir persönlich etwas interpretieren. Aber letztlich kann nur der Verfasser klarstellen, was damit gemeint war... ;)
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