Sinn des Lebens?

Wie entwickelt man das eigene Bewusstsein weiter? Kritische Betrachtungen und Selbstreflexionen. Diskussionen über Philosophie, Psychologie, Alltagserfahrungen, neue Perspektiven.
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Wingman
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Beitrag von Wingman »

charly hat geschrieben:Auf welchen Sinn zielt die Frage ab?
Viele Leute definieren "Sinn des Lebens" ja unterschiedlich...
~charly
Das stimmt. Die Frage kann in mehreren Kontexten gestellt werden, wobei diese letztlich wieder miteinander verschmelzen bzw. nur Teilaspekte einer zusammenhängenden Fragestellung bilden.
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aeternitas
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Beitrag von aeternitas »

Hi!

Biologisch gesehen hat unser Dasein nur einen einzigen Sinn:
Fortpflanzung.

Das is aber glaub ich nich die Frage gewesen :)

Vom spirituellen Standpunkt aus sehe ich das
Leben wie eine Art leeres Gefäß,
wo man dann den "Sinn" (so man in denn gefunden hat) reinfüllen muß.
Demnach muß jeder diesen "Sinn" für sich selber finden und definieren.


Vom oft zitierten "Karma", wie es in der westlichen Esoterik
heute verwendet wird, halte ich nix, finde die Idee sogar Menschenverachtend, sie beruht auf einer Lehre
(Theosophie) aus der Mottenkiste des letzten Jahrhunderts,
die in sich gleich mehrere Menschenverachtende Inhalte bietet,
auf deren Basis z.B. die Nationalsozialisten ihre Irrlehre aufgebaut haben.

*2Cent ins Körbchen werf*
Jan
"Es gibt eine Theorie, die besagt, wenn jemals irgendwer genau herausfindet, wozu das Universum da ist und warum es da ist, dann verschwindet es auf der Stelle und wird durch noch etwas Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt. - Es gibt eine andere Theorie, nach der das schon passiert ist."
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Amillea
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Beitrag von Amillea »

aeternitas hat geschrieben: Vom oft zitierten "Karma", wie es in der westlichen Esoterik
heute verwendet wird, halte ich nix, finde die Idee sogar Menschenverachtend, sie beruht auf einer Lehre
(Theosophie) aus der Mottenkiste des letzten Jahrhunderts,
die in sich gleich mehrere Menschenverachtende Inhalte bietet,
auf deren Basis z.B. die Nationalsozialisten ihre Irrlehre aufgebaut haben.
Öhm... wie wird Karma denn im Westen definiert? Ich dachte immer, das der Wester gar keine eigene Definition hat *grübel*
*steht im Dunkeln da und weiß nichts* :kerze:
Und wenn Sie mich suchen: Ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf. Genauer gesagt, auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik. Gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie. Also nur, falls Sie mich suchen.
(Bernd das Brot)

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aeternitas
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Beitrag von aeternitas »

Hi!

Das, was landläufig als "Karma" bezeichnet wird, hat mit dem
ursprünglichen Sanskrit-Begriff, der einfach nur "Tat" bedeutet,
nix zu tun. Die "Karma" Vorstellung, das, grob gesagt,
gute Taten belohnt, schlechte Taten bestraft werden im jeweils nächsten
Leben, ist eine spätere Erscheinung. (klar, so lässt sich ja auch z.B. ein
Menschenverachtendes Kastensystem erklären)

Helena Petrovna Blavatsky brachte diesen "Karma" Begriff nach Europa,
baute ihn in ihre theosophische Lehre ein (auf dieser Lehre beruht gut 90%
derwestlichen Esoterik, oft ohne es zu wissen).

"Karma" nach Blavatsky:
Karma

Die Lehre von „Ursache und Wirkung" und die Zwillingslehre der „Reinkarnation". Jede Handlung ruft eine ihr entsprechende Wirkung hervor. Diese kommt auf ihren Ausgangspunkt, die verursachende Person zurück. In der Regel wird dies als „negativ" oder „positiv" erfahren, ist aber letztlich nur die in der ursprünglichen Handlung liegende Charakteristik, die vom Menschen entsprechend empfunden wird. Da alles in der Natur miteinander verbunden ist und gegenseitig ineinandergreift, werden auch andere Personen und Wesen von den Taten eines Einzelnen beeinflusst. Dies ruft dementsprechende Rückwirkungen hervor. Wenn Disteln gesät werden, können nicht Rosen geerntet werden. Somit liegt im Gesetz von Karma eine tiefgehende Ethik. Karma ist kein Fatalismus, da der Mensch immer einen freien Willen besitzt.
(Hervorhebungen von mir)
Quelle: Wikipedia


Gleichzeitig transportiert diese Lehre folgendes:
Blavatskys Weltanschauung nimmt unter anderem an, dass der Mensch vor allen anderen Lebewesen entstand, dass er einen Astralkörper habe, der ursprünglicher sei als sein materieller Leib, und dass sich die Menschheit auf sieben Kontinenten gleichzeitig in sieben Wurzelrassen entwickelt habe. Diese werden zwar als prinzipiell gleichwertig angesehen, innerhalb der einzelnen Wurzelrassen werden aber deutlich wertende Unterschiede gemacht, je nach dem Entwicklungsgrad, auf dem sich die Angehörigen vermeintlich befinden. Als Abkömmlinge der Arier, denen Blavatsky eine besondere Nähe zu den Atlantern andichtet, werden auch die Semiten gezählt, allerdings seien sie entartet in Geistigkeit und vervollkommnet in Stofflichkeit. Zu diesen gehören alle Juden und Araber"[1]. Ähnlich rassistisch sind ihre Bemerkungen über die australischen Ureinwohner, die Blavatsky als „halb-animalische Kreaturen" verächtlich macht.

Diese Vorstellungen machten Blavatskys Lehre anschlussfähig für rassenideologische Interpretationen, wie die Ariosophie Guido von Lists oder das antisemitische Denkgebäude eines Jörg Lanz von Liebenfels. Ihr Gedankengut prägte die ideologischen Vorläufer des Nationalsozialismus Anfang der 1930er Jahre.
Quelle: Wikipedia

Das kommt alles aus ein und dem selben Topf, nämlich dem der
Theosophie. Aus letzterer entwickelte sich die Ariosophie,
auf der dann die Ideologie des 3. Reiches beruhte.

Grund genug, finde ich, diese Anschauungen zumindest mal etwas kritisch zu hinterfragen.

Aber das ist dann schon Off-Topic und müßte gesondert betrachtet werden.

Jan
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Amillea
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Beitrag von Amillea »

Mach dazu nen Thread auf... ich find das sehr wichtig, dass es angesprochen wird.

Danke für die Aufklärung :kuschel:
Und wenn Sie mich suchen: Ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf. Genauer gesagt, auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik. Gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie. Also nur, falls Sie mich suchen.
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noFogo
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Beitrag von noFogo »

Warum hab ich mich noch nicht umgebracht?
Ich bin mir ziemlich sicher, dass mir das nichts bringen würde. Dann lerne ich lieber was ich zu lernen habe - und wenn es noch so ... (bitte selbständig ein passendes Fluchwort einsetzten) ist.

Ich denke, dass die Karma-Sache ein interessanter Punkt ist. Wie schon von Aeternitas erwähnt, bedeutet es Tat resp. Handlung. Hier eine (buddhistische) Definition gemäss des Majjhimanikaya (135; 4):
Besitzer ihres Tuns sind die Wesen, Erben ihres Tuns, aus ihrem Tun gehen sie hervor, mit ihrem Tun sind sie verwandt, ihr Tun haben sie (nach dem Tode) zur Zuflucht. Das Tun ist es, das die Wesen aufteilt in niedrigstehende und höhere.
Ich würde auch nicht von einer "Bestrafung" sprechen im Zusammenhang mit Karma und Reinkarnation. Im Tibetischen Totenbuch spricht man unteranderem davon, dass, wenn der Körper zerfällt, das (Körper-)Bewusstsein zerfällt...etc...die verschiedenen Lichter erscheinen, die Lichter der Gier, die Lichter des Stolzes etc...und je nachdem, welche Neigungen man sich aneignete durch Karma (also durch die vergangenen Handlungen, Taten), fühlt man sich zu einem solchem Licht (z.B. der Gier) hingezogen und reinkarniert in einer entsprechenden Welt.

Ist etwas weit hergeholt, aber vielleicht meinte Monroe in "Über die Schwelle des Irdischen hinaus" mit den "Glaubensystem Territorien" sowas ähnliches wie die "Lichter" im tibetischen Buddhismus, dass man nähmlich in jenen Territorien ... nach seinen Neigungen wieder reinkarniert ... bloss so ein Gedanke...

Ich denke schon, dass es zu meinem Lebenssinn gehört nach einer gewissen Ethik lernen zu handeln, entsprechende Werte zu entwickeln. Mir ist aufgefallen, dass ich eigentlich besser definieren kann, was nicht Sinn meines Lebens ist, wie was Sinn ist. Dazu gehören viele Dinge, die in der Gesellschaft als erstrebenswert gelten.

Tschüss. noFogo
"Wie der Bauer Wasser auf seine Felder lenkt,
wie der Pfeilmacher seine Pfeile glättet,
wie der Zimmermann Holz behaut,
so formt der Weise seinen Geist."
- Dhammapada (80)
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Amillea
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Beitrag von Amillea »

Das Thema "Karma" ist ja auch hier besprochen worden:

Klich mich, ich bin ein Link
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aeternitas
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Beitrag von aeternitas »

Ok.. ich hab meine Theorie mal dargelegt:

Klick mich hart!

Jan
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Sherlock
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Beitrag von Sherlock »

'Are you really the head of the Kwik-E-Mart?'
'Yes.'
'Really?'
'Yes.'
'You?'
'Yes. I hope this has been enlightening for you.. Thank you come again!'
xD

Für mich ist der 'Sinn des Lebens' der, bei Allem, was ich tue, Spaß zu haben und eine altruistische Denkweise zu vertreten.. Dabei mach ich mir herzlich wenig Sorgen um mein Karma/Chi/Mojo/Prana/Seele (od. wie mans auch nennen mag).. Solange ich ein gutes Gefühl bei dem habe, was ich tue, vertraue ich darauf, dass es meiner Inneren Energie auch gut geht..
'We are all in the gutter, but some of us are looking at the stars.' --Oscar Wilde
Elysium
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Beitrag von Elysium »

Früher habe ich immer gesagt, der Sinn des Lebens ist Spaß. Warum? Weil man sich ausbildet (Schule), um einen guten Arbeitsplatz zu bekommen, um Geld zu verdienen, um Sachen zu kaufen, um damit Spaß zu haben. Und darauf lief alles immer hinaus.

Mitlerweile sage ich, dass ich da nicht nachzudenken brauche, da wir den Sinn des Lebens erst sicher erkennen, wenn es jemand aus erster Hand erzählt (...). Also ich persönlich denke schon, dass wir auf der Welt zum Lernen sind und wenn wir genug gelernt haben, "geht's weiter". Aber was der Sinn dahinter ist und welchen Vorteil wir haben, als wenn wir z.B. nicht leben würden oder im Nirvana wären und keine Bedürnisse hätten, keine Ahnung.
..:: This message has passed the Gates of Elysium ::..
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